Hessen ist ein reiches Land und trotzdem gibt es Armut. 300.000 Beschäftigte arbeiten in Hessen zu Niedriglöhnen. Prekäre Arbeitsverhältnisse, Leiharbeit und Minijobs breiten sich immer weiter aus und verdrängen reguläre Beschäftigung. Laut amtlicher Statistik lebt fast jedes fünfte Kind und fast jeder vierte Jugendliche in Hessen in Armut, hier liegt Hessen über dem Durchschnitt der westdeutschen Länder. Mehr als 133.000 Kinder leben im Hartz IV-Bezug. Arbeitende Menschen verdienen so wenig, dass sie ergänzende Leistungen beantragen müssen, und Alte können ihre Pflege nicht mehr bezahlen. Wir kämpfen gegen diese Armut. Kleinreden und statistische Tricks helfen den Betroffenen nicht, und die Angst vor der Armut setzt alle unter Druck. Überall da, wo Menschen mit Menschen arbeiten, egal ob Kranken- oder Altenpflege, Kinderbetreuung oder Sozialarbeit, wird wenig bezahlt und die Anerkennung fehlt. Nicht der Profit ist die Maxime, nach der wir die Gesellschaft gestalten wollen, sondern Lebensqualität und Würde jeder und jedes einzelnen.
Menschen verstecken verschämt ihre Armut, denn sowohl Landes- als auch Bundesregierung vermitteln immer wieder, dass Armut selbst verschuldet sei. Tatsächlich sind aber die sozialpolitischen Instrumente nur unzureichend mit Mitteln ausgestattet. So wird eine aktive Sozial- und Arbeitsmarktpolitik verhindert; die Armut verfestigenden Strukturen werden nicht aufgebrochen. Eine umfassende Armuts- und Reichtumsberichterstattung findet nicht statt.
Tafeln und Kleiderkammern sind Folge der verfehlten Sozialpolitik von CDU, SPD, FDP und Grünen, die verantworten, dass Menschen auf Almosen angewiesen sind.
DIE LINKE will eine sanktionsfreie Mindestsicherung, die Betroffene gegen Armut absichert und gesellschaftliche Teilhabe garantiert. Hartz IV muss weg! Außerdem setzen wir uns für die Verbesserung der personellen Ausstattung der Argen und Kreisjobcenter gerade auch mit Mitarbeitern, die fremde Sprachen beherrschen, ein.