Reaktionären Positionen entgegenzutreten ist auch heute noch notwendig - Grüne im Landtag haben sich davon verabschiedet

Zum Setzpunkt der GRÜNEN ‚Weltfrauentag und 100 Jahre Frauenwahlrecht – Gleichberechtigung bleibt wichtige Aufgabe‘ erklärt Marjana Schott, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Achtzehn Prozent der Minister- und Staatssekretärsposten in der Hessischen Landesregierung sind mit Frauen besetzt. Der Weg vom Wahlrecht zu geschlechtergerechter Politik ist noch weit. Die schwarzgrüne Landesregierung ist hier leider eher Bremsklotz als Motor.

Das Gedenken an hundert Jahre Frauenwahlrecht ist eine gute Gelegenheit, wieder einmal daran zu erinnern: Frauen dürfen männerbündischen, rückwärtsgewandten und reaktionären Gruppierungen und Organisationen nicht das Feld überlassen - eigene Organisierung und der Kampf um gleiche Rechte muss Teil einer emanzipativen Politik sein, die diesen Namen verdient. Der vor hundert Jahren gültige Satz ‚Frauen, nehmt euer Schicksal in die Hand und werdet aktiv. Jemand anders macht es nicht für euch‘ gilt immer noch.

Frauen, die das Wahlrecht vor hundert Jahren erkämpft haben, waren mutige, kluge und engagierte Frauen. Auch heute braucht es noch solche Frauen. Wie sehr es daran leider mangelt, zeigt aktuell der Blick auf die Frauen der Grünen-Landtagsfraktion. Jüngste Beispiele: Sowohl bei der Kostenübernahme für ‚die Pille danach‘ als auch bei der schon lange überfälligen Abschaffung des Paragrafen 219a haben sie die reaktionären Positionen der Hessen-CDU mitgetragen.

In der Frauenpolitik aus Koalitionsraison jede noch so kleine, lange überfällige fortschrittliche Veränderung zu verhindern ist ein peinliches Verhalten. Es zeigt sehr deutlich, dass mutige Frauen auch heute noch gefragt sind - bei Schwarzgrün in Hessen ist hier leider eine Leerstelle zu beklagen. Auch eine Initiative zur Verbesserung des hessischen Gleichberechtigungsgesetzes haben die Grünen nicht durchsetzen können.“