Am 26. April 1986 explodierte der Block 4 des Atomkraftwerks Tschernobyl. Zum 30. Jahrestag der Atomkatastrophe erklärt Marjana Schott, umwelt- und verbraucherschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Rein statistisch kann es alle 10 bis 20 Jahre zu einem weiteren GAU kommen. Auch von abgeschalteten Atomkraftwerken und ihren strahlenden Hinterlassenschaften geht noch für viele Generationen eine große Gefahr aus. Jede Betriebsstunde eines Reaktors vergrößert die Menge des hoch radioaktiven Mülls, für dessen Aufbewahrung es keine sicheren Lösungen gibt. Radioaktivität lässt sich nicht abschalten, Atomkraftwerke hingegen schon. Deutschland muss aus der Uranproduktion aussteigen und die Bundesregierung sich in der EU für das Abschalten aller Atomkraftwerke einsetzen.“

Vor 30 Jahren seien 40 Prozent des europäischen Kontinents unter anderen mit Cäsium-137 kontaminiert worden, einem radioaktiven Isotop mit einer Halbwertszeit von 30 Jahren, so Schott. Das bedeute, dass bis heute immer noch besonders Pilze und Wildschweine belastetet seien.

Schott: „Jahrzehnte lang waren die Atomkraftwerke für ihre Betreiber Gelddruckmaschinen. Jetzt, wo es um Stilllegung, den Rückbau und die Lagerung des Atommülls geht, wollen sich die Atomkonzerne aus der Verantwortung stehlen und die hohen Kosten der Allgemeinheit überlassen. Das dürfen wir nicht zulassen. Die Rückstellungen müssen in einen staatlichen Fonds überführt werden.“

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Hinweis:

‚Tag der Erde‘ in Kassel“: Am Sonntag den 24. April 2016, wird in Kassel erneut der ‚Tag der Erde‘ gefeiert. Austragungsort ist die Friedrich-Ebert-Straße – organisiert wird das Fest vom Umwelt-Haus-Kassel e.V. mit Unterstützung des Umwelt- und Gartenamtes der Stadt Kassel.

Kundgebung in Biblis: Am AKW Biblis findet ebenfalls am Sonntag um 14 Uhr eine Kundgebung mit Kulturfest statt.