Hessen braucht ein Aktionsprogramm für Persönlichkeitsentwicklung

Zur Vorstellung des Antrags der SPD für ein Landesaktionsprogamm gegen Salafismus und politisch religiösen Extremismus erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Es gehört zu den wesentlichen Aufgaben des Staates, durch gute Jugendarbeit zu verhindern, dass Jugendliche leicht zu manipulieren und zu indoktrinieren sind. Denn umfassend gebildete und entwickelte Persönlichkeiten lassen sich weder leicht von salafistischen Kreisen manipulieren, noch beispielsweise von Neonazis aufhetzen. Deshalb ist ein Ausbau, nicht der Abbau von Jugendarbeit notwendig.“

Die Landesregierung sei gefordert, in Auswertung der zweitägigen Anhörung im Hessischen Landtag zu den Themen Salafismus und Islamismus Konsequenzen vorzuschlagen, mit denen gerade junge Menschen davon abgehalten werden, sich menschenfeindlichen Gruppierungen anzuschließen. Dazu sei eine Anerkennung des Islam als Religion in Deutschland ein erster Schritt, so Schott.

„Auch Maßnahmen zur Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen in Schulen und in der  außerschulischen Jugendarbeit sowie bei der Unterstützung der Familien sind erforderlich. Ebenso eine bessere Bildung und die Bekämpfung von Diskriminierung. Gerade in den Schulen wird dies allerdings nicht kostenneutral möglich sein. Inklusiv arbeitende Ganztags- und Gesamtschulen bieten eine gute Möglichkeit, Kinder und Jugendliche umfassend zu fördern und zu schützen. Hier ist dringend geboten, mehr Geld bereit zu stellen, denn Deutschland hat immer noch niedrigere Bildungsausgaben als der Durchschnitt der OECD-Länder.“