Zur heutigen Landeskonferenz für behinderte Menschen des VdK Hessen-Thüringen erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Einen Anteil von 5 Prozent Beschäftigten mit Behinderung müssen Arbeitgeber erfüllen, wenn sie mehr als 20 Menschen beschäftigten. Von den rund 11.000 Unternehmen in Hessen erfüllen 2/3 diese Quote nicht. Stattdessen zahlen sie eine Ausgleichsabgabe, mit der dann Programme für Menschen mit Behinderung gefahren werden können. Seit Jahren verbessert sich an diesen Zahlen nichts. Und trotz sinkender Arbeitslosenzahlen bleibt die Zahl der Erwerbslosen mit Behinderung konstant.“

Die Bundesagentur für Arbeit spare weiter an der Förderung von Menschen mit Behinderung und im Bereich der Jobcenter fehle es erheblich an Reha-Beratung

Schott: „Es ist gut, dass der VdK den Druck auf Politik und Arbeitsvermittlung erhöht. Denn wenn die Arbeitgeber mehr von Behörden erwarten, das Land auf freiwillige Programme setzt und die Arbeitsagentur mit dem Finger auf die Ausgleichsabgabe als Fördertopf zeigt, bleiben die Betroffenen auf der Strecke.

Die Förderung bei der Arbeitsagentur muss erhöht werden und es muss bei den Jobcentern qualifizierte Reha-Beratung sichergestellt werden. Aber sicher ist auch mehr Klarheit bei den Förderprogrammen notwendig. Wenn Arbeitgeber nicht mehr durch den Förderdschungel finden, muss man sich nicht wundern, dass die Bereitschaft, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen, nicht steigt.“