100.000 neue Arbeitsplätze, das war das bestechende Argument, mit dem die Ausbaubefürworter in der Öffentlichkeit Werbung für die Erweiterung des Flughafens Rhein-Main machten.
Diese utopische Zahl ist schon heute nicht mehr haltbar. Den erhofften Beschäftigungszuwachs haben selbst die Befürworter mittlerweile auf 40.000 Stellen reduziert. Doch selbst diese überzogenen Arbeitsplatzprognosen sollen darüber hinwegtäuschen, dass am und um den Flughafen arbeitende Firmen weiter Arbeitsplätze abbauen, um mit möglichst wenig Menschen möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften.
Daneben gliedert die Fraport selbst z.B. Sicherheitsaufgaben in eine eigene Tochtergesellschaft aus, betreibt Tarifflucht, kürzt Löhne und Gehälter oder nötigt gemeinsam mit der Lufthansa die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste zu Lohnverzicht, um einer Ausgliederung zu entgehen.
Die neu entstehenden Einzelhandelsflächen im Neubaugebiet Gateway Gardens werden Auswirkungen auf den Einzelhandel der gesamten Rhein-Main-Region und die Beschäftigten haben. Schon bei der Schaffung von Cargo-City-Süd wurden tausende neuer Arbeitsplätze im Speditionsbereich versprochen. Tatsächlich aber fand vor allem eine Verlagerung von Standorten statt.
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Eröffnungsrede Hermann Schaus Fachtagung: Mythos Jobmotor Flughafenerweiterung - 11.9.10 (805.68 kB)
Lunapark 21 - Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie (913.41 kB)
Vortrag: Flughäfen und regionale Entwicklung - Mythen und Wahrheiten (432.35 kB)
Referat: Bernhard Schiederig (95.16 kB)
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