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Hessische Wälder: 12 Punkte, die dem Wald nicht helfen - eine Verkehrs- und Energiewende ist überfällig

 

Zu dem 12-Punkte-Plan, den Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) heute vorgestellt haben, erklärt Torsten Felstehausen, forstpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 „Durch das Versagen bei der Umsetzung der erforderlichen klimapolitischen Maßnahmen und der Auswirkungen der Kahlschlagpolitik bei HessenForst steht der hessische Wald vor der ökologischen Insolvenz. Allein im Jahr 2018 wurden 20.000 ha durch die Klimaveränderungen massiv geschädigt, dieser Trend setzt sich 2019 im dramatischen Ausmaß fort. Der heute vorgesellte 12-Punkte-Plan wird dieser Situation nicht gerecht.“

Um den hessischen Wald zu retten, seien sofortige und konsequente Maßnahmen erforderlich, wortreiche Ankündigungen reichten nicht aus, so Felstehausen. Zu den erforderlichen Maßnahmen zähle eine deutliche Aufstockung des Außendienstpersonals bei HessenForst.

„In der Situation des dramatischen Verfalls der Holzpreise ist die Zerschlagung der bewährten Holzverkaufsstrukturen kontraproduktiv. Statt mehr ‚Markt‘ brauchen wir im Wald mehr Ökologie, mehr Artenschutz und ein Programm zu Wiederaufforstung. Hierzu muss HessenForst personell und materiell besser ausgestattet werden, statt immer weiteren ruinösen Wettbewerb anzuheizen.

Aber auch die besten Maßnahmen zum Waldschutz werden wirkungslos bleiben, wenn sich die Hessische Landesregierung nicht endlich den Ursachen des Klimawandels annimmt. Der Verbrauch fossiler Energie durch Verkehr, Industrie und Heizungsanlagen muss spürbar zurückgefahren werden, hierzu müssen erneuerbare Energien bevorzugt gefördert werden.

Klimapolitische Geisterfahrten, wie die Bodenversiegelung in Neu Eichenberg, die Ausweitung des Flugverkehrs und der weitere Ausbau von Autobahnen muss unverzüglich gestoppt werden.  Wer in dieser Situation meint, mit Zuschüssen und Verlustausgleichen gegen die Klimakatastrophe ankämpfen zu können, handelt nicht ursächlich und ist damit auf dem Holzweg.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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