Zur Beantwortung zweier Kleiner Anfragen zur Umsetzung der Energiewende in Hessen, erklärt Torsten Felstehausen , umwelt- und verbraucherpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Über die Hälfte des in Hessen verbrauchten Stroms stammt aus den Kohlekraftwerken im Rheinland, der Ausbau der Erneuerbaren in Hessen stockt jedoch. Um das zu ändern, muss das Land selbst aktiv werden: 86 Prozent der ausgewiesenen Windvorranggebiete liegen im Wald, die meisten gehören dem Land und das beharrt auf hohe Pachteinnahmen. Um die Energiewende anzuschieben, muss die Pacht für Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften auf null gesenkt werden.“

28 Terawatt Windstrom sollen laut dem hessischen Energiegipfel 2012 auf 2 Prozent der Landesfläche erzeugt werden, so Felstehausen. Daran halte der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir fest. Doch wann dieses Potenzial endlich realisiert wird, mache der hessische Wirtschaftsminister ‚,von den energiewirtschaftlichen Rahmensetzungen des Bundes“ abhängig, so die Antwort auf eine Anfrage der LINKEN (Drs. 20/528).

„Mit einem bloßen Abwarten, bis sich die Rahmensetzungen auf Bundesebene ändern, gestalten wir keine Energiewende. Bei der Pacht auf Einnahmen zu verzichten, wirkt wie eine mehrfache Investition. Erstens wird es mehr Strom aus Windenergie in Hessen geben, zweitens werden die Kommunen und das Genossenschaftswesen in Hessen gestärkt und drittens brauchen wir weniger Überlandleitungen. Darüber hinaus kann das Land selbst Windenergieanlagen betreiben, wo private Unternehmen an Grenzen stoßen. 2050 ist zur Abdeckung des Strombedarfs aus Erneuerbaren Energien viel zu spät. Wenn die Landesregierung nicht endlich aktiver wird, werden wir aber selbst dieses Datum reißen.“