Am 1. Juli steigt die Haftpflichtprämie für Hebammen. Dazu erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die jährliche Versicherungsprämie für Hebammen steigt von derzeit 6.274 auf 6.843 Euro im Jahr, für 2017 sind bereits 7.639 Euro angekündigt worden. Fast 2.000 Euro müssen von dieser Prämie die Hebammen trotz des mit den Krankenkassen ausgehandelten Sicherungszuschlags selbst übernehmen. Damit bleiben Hebammen in ihrer Existenz bedroht. Viele haben bereits ihrem Beruf den Rücken kehren müssen, da das Einkommen keine Existenzsicherung ermöglicht.

Die Konsequenzen haben die Eltern und insbesondere die Frauen zu tragen, die eine Hebamme für die Entbindung und die Vor- und Nachsorge suchen. Diese haben große Probleme zum Geburtstermin diese für die Geburt so wichtige Unterstützung zu finden. Frauen müssen für eine Geburt schon jetzt teils lange Wege in Kauf nehmen.“

Hessens Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) sei der Meinung, dass es das Land nicht zu interessieren habe, ob genügend Hebammen vorhanden seien, so Schott. Das sehe DIE LINKE anders.

„Das Land muss seinem gesundheitlichen Sicherstellungsauftrag nachkommen. Es muss endlich eine Lösung her, wie den schwindenden Einkommen der Hebammen und den steigenden Haftpflichtprämien begegnet werden kann. Dies kann über die gesetzliche Unfallversicherung oder über einen steuerfinanzierten Haftungsfonds passieren.

DIE LINKE fordert Sozialminister Grüttner auf, Druck auf die Bundesregierung auszuüben, damit hier endlich Abhilfe geschaffen wird.“