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Der Umgang mit den Opel-Beschäftigten durch millionenschwere Manager ist dreist

 

Die Beschäftigten bei Opel fürchten die Zerschlagung der Entwicklungsabteilung in Rüsselsheim, nachdem sie erneut viele Zugeständnisse gemacht und Einbußen hingenommen haben. Zugleich berichtet die Hans-Böckler-Stiftung heute, dass der Abstand in den Verdiensten zwischen deutschen Managern und ihren Beschäftigten so hoch ist, wie noch nie. Zu beidem erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„PSA muss aufhören, die Zukunft Opels am Betriebsrat vorbei zu planen. Die Aussage von PSA-Chef Tavos, er ‚lerne noch‘ was Mitbestimmung in Deutschland bedeute, ist vor diesem Hintergrund bestenfalls eine Unverschämtheit. Die Beschäftigten erst dazu zu bringen, auf ihnen tariflich zustehende Leistungen zu verzichten, dafür zuzusagen, auf Kündigungen zu verzichten, und im Geheimen die Zerschlagung des Unternehmens zu planen – das ist dreist.“

Die Hans-Böckler-Stiftung habe heute veröffentlicht, dass der Einkommensunterschied in deutschen Unternehmen so hoch sei wie noch nie. Die Manager steckten sich dicke Boni ein, während das unternehmerische Risiko verlagert werde: Ganze Betriebsteile würden ‚outgesourcet‘ oder verkauft und am Ende der ‚Nahrungskette stünden oft Scheinselbstständige und Leiharbeiter, die bei Bedarf einfach auf die Straße gesetzt würden.

„Auch der PSA-Chef hat vorab eine Million Euro Bonus für die Opel-Übernahme und den damit verbundenen Zukunftsplan erhalten. Dieser scheint bisher leider aus althergebrachten Rezepten zu bestehen: Kürzen, Entlassen, Zerschlagen.

Die Opel-Belegschaften haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer und immer wieder Opfer gebracht und Zugeständnisse gemacht – jetzt sind die Eigentümer dran und müssen zeigen, was sie außer Kahlschlägen für Zukunftskonzepte haben.“

Hinweis: 

Erklärung der Hans-Böckler-Stiftung >  DAX-Vorstände verdienen das 71-fache ihrer Beschäftigten – so viel wie noch nie


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