Anlässlich der heutigen Plenardebatte zum Thema Ausbildung in Hessen erklärt Janine Wissler, Vorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Das Weltbild der schwarzgrünen Koalition steht im krassen Widerspruch zur Wirklichkeit. Während immer mehr Unternehmen über Fachkräftemangel klagen, sinkt die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge seit Jahren. CDU und Grüne tun so, als gebe es kein Problem. Damit verhöhnen sie tausende Bewerberinnen und Bewerber, die keinen Ausbildungsplatz gefunden haben und tausende Jugendliche, die sich in Warteschleifen befinden.“

Hessen belege einen hinteren Platz unter den Bundesländern, wenn es um die sogenannte Angebots-Nachfrage-Relation gehe, so Wissler. Und diese verschlechtere sich in Hessen sogar. Man könne als Landesregierung auch nicht glaubwürdig an die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen appellieren, wenn das Land gleichzeitig Ausbildungsplätze streiche. Diese seien seit dem Jahr 2000 um 26 Prozent zurückgegangen.

Wissler: „Statt Appellen fordern wir die Einführung einer Ausbildungsplatzumlage. Während kleine Betriebe überproportional ausbilden, stehlen sich gerade große Unternehmen aus der Verantwortung. Dafür sollen sie sich wenigstens an der Finanzierung beteiligen. Außerdem muss die Durchlässigkeit im Bildungssystem verbessert werden, damit Menschen leichter von einer dualen Ausbildung ins Studium wechseln können und umgekehrt.

Von Seiten dieser Landesregierung erleben wir aber viel zu wenig Initiative. Mit erheblichem finanziellen Aufwand wird die Statistik durch ‚Warteschleifen‘ bereinigt. Und man redet sich Jahr für Jahr die Zahlen schön, statt die Ängste und Sorgen tausender junger Menschen ernst zu nehmen, die keinen Ausbildungsplatz finden. Das muss sich ändern, denn Bildung ist ein Menschenrecht – das gilt auch für die Ausbildung.“