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Hessischer Friedenspreis für Şebnem Korur Fincancı: Respekt vor der Entschlossenheit und dem Mut der Preisträgerin

 

Zur Verleihung des Hessischen Friedenspreises an Prof. Dr. Şebnem Korur Fincancı, türkische Ärztin, Friedens- und Menschenrechtsaktivistin erklärt Jan Schalauske, friedenspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

DIE LINKE gratuliert Prof. Dr. Şebnem Korur Fincancı zum Hessischen Friedenspreis. Frau Fincancı hat sich mit ihrem großen Engagement für Frieden, Menschenrechte und speziell für die Aufdeckung von Folter große Anerkennung erworben. Die Verleihung des Preises ist auch ein wichtiges Signal für alle Menschen, die sich in dem Land unter schwierigen Bedingungen gegen Menschenrechtsverletzungen engagieren.

In der Türkei werden tagtäglich Menschenrechte durch das Erdogan-Regime verletzt. Unter dem Vorwand des Terrorismusverdachts geht die Regierung mit voller Härte gegen kritische Journalisten, Menschenrechtsaktivistinnen und Oppositionelle vor. Unzählige Menschen sitzen aus politischen Gründen im Gefängnis und im Südosten des Landes wird ein blutiger Krieg gegen die dortige Bevölkerung geführt. Die Besetzung des kurdischen Kantons Afrin in Nordsyrien ist das unerfreuliche Ergebnis eines völkerrechtswidrigen Angriffskriegs, den das Erdogan-Regime vom Zaun gebrochen hat.

Jan Schalauske wörtlich: „Unter den politischen Verhältnissen in der Türkei kann man durch solches Engagement schnell von einer Aufklärerin zum Opfer von Menschenrechtsverletzungen werden. Daher habe ich großen Respekt vor der Entschlossenheit und dem Mut von Şebnem Korur Fincancı. Die Verleihung des Hessischen Friedenspreises ist ein richtiger Schritt. Nun erwarte ich von der Landesregierung, dass sie – mit besonderem Blick auf unsere Partnerregion Bursa – politisch gegen die Verfolgung von kritischen Journalisten, Menschenrechtsaktivistinnen und Oppositionellen in der Türkei interveniert. Aber auch das Land Hessen darf die die Kriminalisierung und Verfolgung von Menschen in Deutschland aufgrund von Terrorismusvorwürfen aus der Türkei nicht zu seiner Sache machen.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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