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Rechte Morddrohungen: Kabarettistin Idil Baydar kann nur unter Polizeischutz auftreten

 

Zu weiteren rechten Morddrohungen, die sich nun gegen die Kabarettistin Idil Baydar richten, erklärt Hermann Schaus, innenpolitsicher Sprecher der Fraktion DIE LINKE.im Hessischen Landtag und ehemaliger Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss:

„Idil Baydar erinnert in ihrem Stück ‚Möllner Rede im Exil‘ an den besonders schrecklichen Brandanschlag von 1992, bei dem durch Neonazis drei Menschen, darunter zwei kleine Mädchen, verbrannten und neun weitere Menschen zum Teil schwer verletzt wurden. Das Leben von zwei Familien wurde an diesem Tag existenziell und unwiederbringlich zerstört. Der Grund dafür war purer Hass und Rassismus. Dass diejenigen, die sich dem Erinnern an und Mahnen vor Rassismus verpflichtet fühlen, heutzutage nicht ohne Polizeischutz in Hessen auftreten können und wiederholt Morddrohungen erhalten, sagt viel über die Stimmung im Jahre 2019 aus.

Es ist gut, wenn Idil Baydar die Bedrohungen öffentlich macht und sich nicht einschüchtern lässt. Aber es ist dramatisch. Ich hoffe sehr, dass die Behörden endlich Erfolge im Kampf gegen rechte Morddrohungen und Hass-Postings vorweisen können. Viel zu lang wurde nichts unternommen. Und es ist Zeit, dass sich unsere Gesellschaft laut wehrt, indem sie rechten Hass benennt und offensiv zurückweist.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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