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Wohnungsbedarfsprognose: Die Hälfte der jährlich benötigte 37.000 neuen Wohnungen müssen Sozialwohnungen sein

Zur heutigen Vorstellung der Wohnungsbedarfsprognose erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Nun wird das ganze Ausmaß der Versäumnisse der letzten Jahre – insbesondere bei der Schaffung von preiswerten Wohnungen – deutlich. Unsere Befürchtungen werden durch die heutige Wohnungsbedarfsprognose noch übertroffen. Die Zahlen belegen, dass wir noch viel mehr als die von uns geforderten jährlichen 10.000 Sozialwohnungen in den nächsten Jahren benötigen. Andernfalls ist es nicht möglich, die derzeit registrierten 45.000 Wohnungssuchenden und die vor Krieg und Terror zu uns geflüchteten Menschen mit ausreichend und preiswerten Wohnraum zu versorgen.“

Seit 1991 habe sich der Bestand an Sozialwohnungen in Hessen halbiert. Von den damals mehr als 205.000 Wohnungen seien inzwischen nur noch knapp über 100.000 öffentlich geförderte Wohnungen übrig geblieben, so Schaus. DIE LINKE habe daher in den vergangenen Jahren die Neuerrichtung von mindestens 4.000 Sozialwohnungen sowie weiteren 2.000 Wohnungen für Studierende pro Jahr gefordert, um den rückläufigen Trend am Wohnungsmarkt umzukehren.

Schaus: „Bereits in den vergangenen Haushaltsberatungen hat DIE LINKE vor einer massiven Mehrbedarf gewarnt und vorgeschlagen 10.000 neue Wohnungen zu errichten. Mit der neuen Wohnungsbedarfsprognose ist klar, dass selbst diese Forderung nicht mehr ausreiche um den Wohnungsbedarf zu befriedigen. Um diese gewaltige Aufgabe gemeinsam stemmen zu können brauchen wir mehr Zusammenarbeit der öffentlichen Hände, der öffentlichen Wohnungsgesellschaften und der Genossenschaften. Deshalb schlagen wir vor, in allen betroffenen Landkreisen hauptamtliche Wohnungsbaukoordinatorinnen und -koordinatoren einzusetzen. Deren Aufgabe sollte es sein, die Aktivitäten der einzelnen Kommunen zu bündeln und zu unterstützen.

Darüber hinaus sollten die Landkreise aktiver werden und prüfen, inwieweit der soziale Wohnungsbau durch die Schaffung eines gemeinsamen Zweckverbandes mit den jeweiligen Kommunen, die keine eigene Wohnungsbaugesellschaft besitzen, sinnvoll ist. Desweiteren muss die Stelle des Landeskoordinators wieder umgehend besetzt werden.“

Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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