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35. Jahrestag des Oktoberfest-Attentats mahnt: Nazi-Terror erkennen und bekämpfen – den Opfern gedenken

Zum morgigen 35. Jahrestag des Oktoberfest-Attentats erklärt Hermann Schaus, parlamentarischer Geschäftsführer und Obmann der Fraktion DIE LINKE. im NSU-Ausschuss des Hessischen Landtags:

"Am 26. September 1980 ereignete sich das schrecklichste Attentat der deutschen Nachkriegsgeschichte: Völlig aus dem Nichts wurden unbekümmerte Oktoberfest-Besucher durch einen schrecklichen Bomben-Anschlag getroffen, der 13 Menschen das Leben kostete und über 200 Menschen teils schwer verletzte. Das Oktoberfest-Attentat mahnt uns, Opfern von Neonazi-Terror zu gedenken, rechte Gewalt zu bekämpfen und die Hintergründe aufzuklären."

Schaus erinnert daran, dass das Attentat im damaligen Bundestagswahlkampf durch Franz-Josef Strauss instrumentalisiert und linken Gruppen in die Schuhe geschoben werden sollte. Die tatsächlichen Hintergründe, die vom Neonazi Gundolf Köhler und von der Wehrsportgruppe Hoffmann über die para-militärischen Waffenlager des Nazis Heinz Lembke bis hin ins internationale Milieu der geheimdienstunterstützten Stay-Behind-Operationen reichten, wurden über Jahre von offizieller Seite geleugnet und sind bis heute nicht aufgeklärt.
Es sei Opferanwälten und dem unermüdlichen Einsatz des Journalisten Ulrich Chaussey zu verdanken, dass die Ermittlungen durch den Generalbundesanwalt jüngst wieder aufgenommen wurden.

"Rechte Gewalt zu leugnen und deren Hintergründe zu vernebeln, hatte in Deutschland zu lange Tradition. Wir brauchen kritische Journalisten, Anwälte, Bürger_innen und Parlamentarier_innen, die sich durch politisches Abwiegeln und Anfeindungen nicht schrecken lassen. Deshalb ist es wichtig, dass im Hessischen NSU-Untersuchungsausschuss auch die Strukturen innerhalb der Neonaziszene aufgedeckt werden. Auch beim Oktoberfest-Attentat muss die Bundesregierung endlich die Akten freigeben  erst recht, wenn V-Männer und Staatsversagen eine Rolle spielen. Die Opfer rechter Gewalt und die Öffentlichkeit haben ein Recht auf die Wahrheit."


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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