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Nicht nur Fluglärm macht krank – Grüner Verkehrsminister unter Zugzwang

Anlässlich der Ergebnisse der NORAH-Studie erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und Vertreter der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag im Forum Flughafen und Region (FFR):

„Die Studie zeigt, dass das Nachtflugverbot die Menschen vor noch höheren Krankheitsrisiken schützt und stützt die Forderung nach einem längeren Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr mit einer langsamen Zunahme der Flugbewegungen in den Morgenstunden. Für die schwarz-gelbe Landesregierung war die Studie immer eine Ausrede, um konkrete Maßnahmen gegen Fluglärm zu verschieben. Jetzt, wo auch die vom Land Hessen mitfinanzierte Studie belegt, dass Verkehrslärm das Risiko z.B. an Depression und Brustkrebs zu erkranken erhöht und die Anzahl von Herzschwäche mit zunehmendem Lärm steigt, darf es keine faulen Ausreden mehr geben.“

Nicht nur wegen der hohen Kosten – knapp 10 Millionen Euro wurden zuletzt genannt – sei die Studie von Anfang an umstritten gewesen. Auch der Erkenntniszugewinn stünde in Frage. Für die Untermauerung der bestehenden Erkenntnis, dass auch der Lärm von Straßenverkehr und Bahn das Risiko physisch und psychisch zu erkranken vergrößere, hätte die Hessische Landesregierung aber nicht so viel Geld ausgeben müssen. Darüber hinaus sei der Ansatz bei der Blutdruck-Studie, nur von Fluglärm betroffene Menschen untereinander zu vergleichen und keine unbelastete Gruppe als Referenz zu wählen, umstritten. Dies führe zu einer niedrigeren Risikobewertung als in anderen Studien.

„Politisch ist die Studie wichtig. Das zögerliche Handeln bei den Verantwortlichen in der Politik, bei Fraport oder der Deutschen Bahn steht am Pranger. Die Studie zeigt, dass weitaus größere Anstrengungen für den Lärmschutz nötig sind als bisher. Lärmaktionspläne müssen nicht nur fortgeschrieben, sie müssen auch umgesetzt werden. Deshalb wäre ein Verzicht auf den Bau des Terminal 3 auch so wichtig gewesen. Der grüne Verkehrsminister steht weiter unter dem verstärkten Zwang, seine Wahlversprechen endlich umzusetzen“, so Hermann Schaus.


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