Hermann Schaus
Parlamentarischer Geschäftsführer
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www.hermann-schaus.de
Sprecher für: Gewerkschaften, Innenpolitik, Kirchen, Sport, Kommunalpolitik, Antifaschismus
Pressemitteilungen
Erinnerung an Reichspogromnacht
Den Anfängen wehren, Minderheiten schützen!
Zum heutigen Jahrestag der sogenannten Reichspogromnacht vom 9. November 1938 erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Heute vor 77 Jahren erreichte der faschistische Rassenwahn in Deutschland einen ersten traurigen Höhepunkt: Über 1.000 jüdische Synagogen und Einrichtungen sowie tausende jüdische Geschäfte wurden innerhalb kurzer Zeit zerstört. 400 Menschen wurden ermordet oder in den Tod getrieben.
Ab 10. November begannen Masseninhaftierungen in Konzentrationslagern, die schließlich im Holocaust mündeten. Zunächst tausende und schließlich Millionen Menschen erlitten dabei nicht nur grausame Verfolgung und Tod. Vielmehr ging unserem Land eine über Jahrhunderte gewachsene Kultur verloren, die wir bis heute vermissen. In vielen Orten Hessens wird deshalb daran erinnert, dass die Schändungen, Brandstiftungen und Verfolgungen in Hessen bereits am 7. November und damit sehr früh begannen, dass sie über Tage hinweg intensiv anhielten und erste Todesopfer forderten. Zahlreiche und bedeutende jüdische Gemeinden wurden für immer zerstört.“
Schaus fordert zum Jahrestag der Reichspogromnacht alle gesellschaftlichen Gruppen zum lebendigen Erinnern auf. Der 9. November dürfe nicht zum kühlen Ritual und Pflichtbekenntnis verkommen, sondern müsse uns angesichts der aktuellen Bedrohung durch Nazis und Rechtspopulisten zum Schutz von Minderheiten motivieren.
Auch aktuell wird über die Schaffung von Massenlagern, über Massenabschiebung und über den notwendigen Schutz des Deutschtums schwadroniert, während Flüchtlingsheime brennen und angegriffen werden. Lebendiges Erinnern an die Verfolgung der Juden bedeutet, sich gegen jedwede Gewalt gegen Minderheiten und deren Abwertung zu wehren. Der 9. November mahnt wohin es führen kann, wenn man Rechtspopulisten und Neonazis das Feld überlässt.“