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NSU-Mord in Kassel: Volker Bouffiers Darstellung ist heute erneut in Zweifel gezogen worden

 

Anlässlich der heutigen Sitzung des NSU-Untersuchungsausschusses, bei der unter anderem Helmut Wetzel, ehemals Leiter der Mordkommission Café, als Zeuge geladen war, erklärt Herrmann Schaus, innenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag und Obmann im NSU-Untersuchungsausschuss:

„Volker Bouffier (CDU) hat im Juli 2006 öffentlich behauptet, bei Andreas Temme - der beim NSU-Mord an Halit Yozgat in Kassel am Tatort anwesende Mitarbeiter des Verfassungsschutzes - sei sehr schnell klar gewesen, dass es keinen Tatverdacht gebe. Die heutige Aussage von Helmut Wetzel, dem Leiter der damals ermittelnden Mordkommission, ergibt erneut ein anderes Bild. Demnach hat bei Temme sehr wohl längere Zeit ein Tatverdacht bestanden. 

Und auch Temmes Aussage, er sei nicht in dienstlicher Mission im Internetcafé gewesen, hält Wetzel für nicht erwiesen. Unisono sagten dies auch die bereits vor Längerem gehörten Zeugen Bilgic und Hoffmann, also die gesamte Leitung der damaligen Mordkommission.“

Interessant sei zudem, so Schaus, dass Wetzel, wie schon zuvor andere Zeugen, davon ausgehe, dass Temmes Darstellung, er habe von den Schüssen und dem am Boden liegenden Halit Yozgat nichts mitbekommen, nicht glaubwürdig sei.


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