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Klotzen statt kleckern - Trendwende auf dem Wohnungsmarkt nur mit soliden, dauerhaften Programmen möglich

Zur heutigen Pressekonferenz der für den Wohnungsbau zuständigen Ministerin Priska Hinz (Grüne) erklärt Hermann Schaus, Parlamentarischer Geschäftsführer und wohnungspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Man kann der Landesregierung zwar zu Gute halten, dass sie die dramatische Lage endlich erkennt und nach Jahren der Versäumnisse nun Schritte einleitet -  die Lage am Wohnungsmarkt werden sie jedoch nicht entscheidend verbessern. Denn 10.000 neue Wohnungen bis zum Ende der Legislaturperiode im Januar 2019 reichen nicht einmal aus, um die bis zu diesem Zeitpunkt ca. 16.500 aus der Sozialbindung heraus fallenden Wohnungen auszugleichen.“

Wolle man eine wirkliche Umkehr am hessischen Wohnungsmarkt erreichen, müssten wesentlich mehr öffentliche Gelder in den sozialen Wohnungsbau fließen. Klotzen statt kleckern sei angesagt, so Schaus. Um 10.000 neue Sozialwohnungen sowie weitere 2.000 Studierendenwohnungen pro Jahr zu bauen, müsse die Landesregierung zusätzliche 70 Millionen Euro in ein landesweites Programm stecken. Nur so sei die Lage für Geringverdiener, Studierende und Geflüchtete zu verbessern.

Vor allem beim Wohnraumangebot für Studierende hinke Hessen weit hinter dem Bundesschnitt hinterher. Für gerade einmal sechs Prozent aller Studierenden  - 15.500 - gäbe es an den Hochschulstandorten Wohnraum. Aber auch für die seit Jahren registrierten anspruchsberechtigten Familien fehlten 45.000 Sozialwohnungen.

Schaus: „Bei aktuell mehr als 45.000 registrierten Familien reichen die Maßnahmen der Landesregierung nicht aus. Hessen muss mehr leisten, als Mittel vom Bund weiter zu reichen sowie einmalige Sonderprogramme aufzulegen, die in schöner Regelmäßigkeit nur geringe Wirkung erzielen. Wer eine echte Trendwende auf dem Wohnungsmarkt erreichen will, muss dauerhaft für neuen bezahlbaren Wohnraum sorgen. Die heute vorgestellten Zahlen für die restliche Legislaturperiode sind für eine Trendwende am Wohnungsmarkt deutlich zu niedrig.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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