Nach Angaben des Hessischen Flüchtlingsrates wurde heute ein afghanischer Asylsuchender aus der Abschiebungshaft entlassen, der offenbar mit der für morgen geplanten Sammelabschiebung nach Afghanistan abgeschoben werden sollte. Dazu erklärt Gabi Faulhaber, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Es ist sehr erfreulich, dass es heute einem afghanischen Flüchtling gelungen ist, seine Freilassung aus dem Abschiebegefängnis in Hannover-Langenhagen zu erreichen. Dort war er vom Regierungspräsidium Kassel untergebracht worden. Offenbar sollte er mit der nächsten Sammelabschiebung nach Afghanistan abgeschoben werden. Diese Rettung im letzten Moment verdeutlicht, von welchen Zufällen es manchmal abhängt, ob jemand hier bleiben kann oder sich in einem Kriegsgebiet wiederfindet.“

Wer nach Afghanistan abschiebe, gefährde bewusst Menschenleben, so Faulhaber. Niemand sollte in dieses Bürgerkriegsland abgeschoben werden, auch keine Straftäter.

Faulhaber: „Wer Straftaten begangen hat, muss hier zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Abschiebung in ein Kriegsgebiet ist eine geradezu unmenschliche Maßnahme, die mit unserer Rechtsordnung unvereinbar ist. Hessen darf sich nicht an der geplanten Sammelabschiebung beteiligen.“