Zur heutigen Kritik zum Schuljahresbeginn der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW), erklärt Gabi Faulhaber, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die GEW hat verdeutlicht, wie groß die Einkommenslücke von Lehrkräften im Grundschulbereich und jenen in der weiterführenden Schule tatsächlich ist. Bis zu 250.000 Euro summieren sich im Laufe eines Berufslebens auf, da Grundschullehrerinnen und Grundschullehrer in Hessen noch immer schlechter bezahlt werden, als beispielsweise Realschullehrkräfte. Das ist und bleibt eine unverständliche Diskriminierung in einem Beruf, der pädagogisch so verantwortungsvoll geladen ist und überwiegend von Frauen ausgeübt wird.“

Doch damit sei nicht das einzige Defizit in Hessens Schullandschaft angesprochen worden. Auch die nicht stattfindende Inklusion und der anhaltende Ressourcenvorbehalt seien kritisch betrachtet worden, so Faulhaber.

„Inklusion durch die Errichtung von Schwerpunktschulen ist nicht möglich, das sagen wir schon lange. Das Modell der ‚inklusiven Schulbündnisse‘ ist mal wieder eine reine Mogelpackung mit nettem Namen. Wer Inklusion verhindern will, der agiert genau so: Grundschulkinder in Schwerpunktschulen unterrichten, in denen sie teils kilometerweit von ihren Freunden entfernt werden, statt sie in der wohnortnahen Grundschule gemeinsam mit den Freunden zu beschulen. Es sollten – wie die GEW es vorgeschlagen hat – wesentlich mehr Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter sowie Förderpädagoginnen und -pädagogen an den Schulen eingestellt werden. Eine Doppelbesetzung für den inklusiven Unterricht ist auf Dauer unerlässlich, ebenso wie die Einrichtung multiprofessioneller Teams.“