Zu der Kritik des Landeselternbeirats (LEB) bezüglich der hohen Schulgelder an hessischen Privatschulen, erklärt Gabi Faulhaber, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Kritik des LEB ist durchaus berechtigt. Kaum eine Familie kann es sich leisten, ihre Kinder auf teure Privatschulen zu schicken. Bildung muss gebührenfrei und für alle gleich zugänglich sein – dafür trägt auch das Land Hessen Verantwortung. Mit dem sogenannten Sonderungsverbot sollte geregelt werden, dass keine Schule in freier Trägerschaft Schulgeld erhebt, dass allein durch seine Höhe Kinder und Jugendliche von dem Schulbesuch ausschließt.“

Doch leider verzichte das Land Hessen darauf, genau dieses Sonderungsverbot durchzusetzen. DIE LINKE habe zwei Große Anfragen eingebracht, die sich mit der Überprüfung des Sonderungsverbots befassten, so Faulhaber. Es sei deutlich geworden, dass keine Überprüfung und Sanktionierung stattfinde. Die schwarzgrüne Landesregierung befürworte die soziale Benachteiligung durch Schulgelder.

Faulhaber: „Das ist aber nicht die einzige Kritik. Immer mehr Kinder und Jugendliche besuchen in Hessen eine Privatschule – da muss sich das Kultusministerium doch fragen, was an den staatlichen Schulen falsch läuft. Freiwillig sind Eltern wohl kaum bereit, hohe Schulgebühren zu zahlen, wenn sie das gleiche Bildungsangebot auch an den staatlichen Schulen unentgeltlich erhalten würden. Um der Privatschuldebatte ein Ende zu bereiten, müssten die teilweise sehr guten und modernen pädagogischen Konzepte – z.B. keine Ziffernotengebung, individuelle Förderung jeder Schülerin und jedes Schülers, kleine Lerngruppen, kein Frontalunterricht, dafür rhythmisierter Ganztagsunterricht, keine Hausaufgaben – an den staatlichen Schulen ebenso verwirklicht werden. Aber hier hält man eisern an längst veralteten Konzepten fest.“

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Hinweis:
Im Anhang unsere Große Anfrage betreffend ‚Verbot der Benachteiligung nach den Besitzverhältnissen der Eltern an Schulen in freier Trägerschaft‘.