In keinem anderen deutschen Bundesland werden so wenige Schülerinnen und Schüler mit und ohne Handicap gemeinsam unterrichtet wie in Hessen. Das geht aus einer Abfrage bei allen Bundesländern hervor, die die Rheinische Post und das Berliner Büro des Wiesbadener Kuriers ausgewertet haben – siehe WK-Artikel ‚Inklusion in Schulen schreitet voran‘. Dazu erklärt Gabi Faulhaber, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wenn es noch eines Beleges bedurft hätte, wie sehr die schwarzgrüne Landesregierung beim Thema ‚Inklusion‘ versagt, ist er nun erbracht. Während bundesweit 41,1 Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf eine Regelschule besuchen, sind es in Hessen lediglich 26,8 Prozent. Hessen ist damit trauriges Schlusslicht. Einmal mehr zeigt sich: An die großen Baustellen wie die Überwindung der selektierenden Mehrgliedrigkeit, längeres gemeinsames Lernen oder den notwendigen Ausbau echter Ganztagsschulen und die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention traut sich die schwarzgrüne Landesregierung nicht heran.“

Um unser Bildungssystem inklusiv umzugestalten, sei endlich eine bessere personelle, räumliche und sächliche Ausstattung in allen Kitas, Schulen und Hochschulen notwendig, so Faulhaber. Kein Kind oder Jugendlicher dürfe aus sozialen Gründen, aus Gründen der Herkunft oder aufgrund von Behinderung und Beeinträchtigung benachteiligt werden. Die Praxis in Hessen sei leider nach wie vor eine andere.

Faulhaber: „Damit Hessen beim Thema Inklusion nicht länger trauriges Schlusslichtr bleibt, fordert DIE LINKE die sofortige Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention – und das bedeutet selbstverständlich, die dazu notwendigen Mitte endlich bereit zu stellen.“