Zur heutigen Verleihung des Hessischen Tierschutzforschungspreises durch Staatssekretärin Dr. Beatrix Tappeser erklärt Gabi Faulhaber, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„DIE LINKE gratuliert den beiden Preisträgern Dr. Christina Spohr und Dr. Rüdiger Hack, die mit ihren Forschungsarbeiten zur Reduzierung und zum Ersatz von Tierversuchen beigetragen haben und heute mit dem Tierschutzforschungspreis ausgezeichnet worden sind.

Zum einen wurde die gesetzlich vorgeschriebene Wirksamkeitsprüfung von Tuberkulinen verbessert. Diese Methode kommt zwar mit wesentlich weniger Tieren zu Versuchszwecken aus, das Leiden der Tiere kann damit aber nur gesenkt und nicht vermieden werden. Laut dem Staatsziel Tierschutz nach Art. 20a GG und dem Tierschutzgesetz trägt der Mensch die Verantwortung für das Tier als Mitgeschöpf und hat dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Danach darf niemand einem Tier ohne ‚vernünftigen Grund‘ Schmerzen zufügen oder es leiden lassen.“

Ziel müsse es daher sein, gänzlich auf Tierversuche zu verzichten und sie nicht nur zu verringern. Dieses wichtige Anliegen werde auch von Staatssekretärin Dr. Tappeser geteilt, so Faulhaber. Sie weise auf Stiftungsprofessuren für sogenannte 3R-Verfahren hin, die den Ersatz, die Verringerung und die Vermeidung von Tierversuchen beinhalten und im nächsten Jahr besetzt werden sollen.

Faulhaber: „Zum Anderen kann durch den Vitro-Zellkulturtest, der auf der Aktivierung von menschlichen Insulinrezeptoren durch Insulinen basiert, komplett auf Tierversuche verzichtet werden. Die beiden Preisträger teilen sich den mit 14.000 Euro dotierten Preis. Gerade weil die Wichtigkeit des Tierschutzes von allen Seiten anerkannt wird, sollte die Landesregierung solche Forschungsprojekte mit einem höher dotierten Preis auszeichnen.“