300 elisabeth kulaElisabeth Kula


  
  
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Pressemitteilungen

Kultusminister bietet keine überzeugende Lösung im Umgang mit dem bekenntnisorientierten Religionsunterricht

 

Anlässlich der heute von Kultusminister Lorz getroffenen Entscheidung, die Kooperation mit DITIB nicht auszuweiten und ab dem nächsten Schuljahr einen Schulversuch zu islamischem Religionsunterricht in staatlicher Verantwortung zu erproben, erklärt Elisabeth Kula, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Erklärung des Kultusministeriums besagt nicht mehr, als dass vorerst an der Kooperation mit DITIB im bestehenden Umfang festgehalten wird und dass ab dem nächsten Jahr ein ‚Schulversuch‘ für eine geringe Anzahl von Schülerinnen und Schülern eingeführt wird. Damit duckt sich der Kultusminister davor weg, endlich eine überzeugende Lösung für den islamischen Religionsunterricht anzubieten."

Die Linksfraktion teile die Zweifel an der hinreichenden Unabhängigkeit von DITIB Hessen vom türkischen Staat, die auch in dem Gutachten der Wissenschaftler Isensee, Rohe und Seufert zum Ausdruck gebracht wurden. Insbesondere seit der Verschärfung der Menschenrechtssituation in der Türkei und dem völkerrechtswidrigen Angriff auf Afrin durch die Türkei müsse die Rolle von DITIB kritisch betrachtet werden, so Kula weiter. Allerdings bestünden in Hinblick auf den islamischen Religionsunterricht weitere Probleme:

„Es gibt mehr als siebzig verschiedene islamische Glaubensrichtungen, doch leider sind bisher nur zwei Moscheeverbände, DITIB und die Ahmadiyya Gemeinde, Kooperationspartner in Hessen. Die Anhängerinnen und Anhänger der weiteren Glaubensrichtungen finden kein adäquates Angebot. Der Schulversuch kann eine Chance sein, dies zu ändern. Bei der Erstellung des Curriculums sollten möglichst viele muslimische Verbände beteiligt werden, während die Verantwortung beim Land Hessen liegen sollte."

Kula erinnert darüber hinaus daran, dass auch die Schülerinnen und Schüler, die keiner Religion angehörten, nicht vergessen werden dürften, der Ethikunterricht müsse endlich dem Religionsunterricht gleichgestellt und flächendeckend angeboten werden.


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