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Sicherungsverwahrung: Rückfallrisiko wird massiv überschätzt

Anlässlich der Eröffnung des umgebauten Erweiterungsbaus für die Sicherungsverwahrten der JVA Schwalmstadt erklärt Ulrich Wilken, rechtspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Ein neuer Bau für die Sicherungsverwahrten ist das Mindeste, damit sich Hessen – viel zu spät- an Recht und Gesetz hält. Doch damit ist es nicht getan. Notwendig ist jetzt genauso, einen auf Therapie und Resozialisierung ausgerichteten Alltag für die Verwahrten einzurichten, mit dem Ziel, diese Menschen alsbald wieder frei zu lassen und in die Gesellschaft zu integrieren. So lange ist ihr Alltag so erträglich wie möglich zu gestalten.“

Sicherungsverwahrung – also präventive Sicherungshaft – verstoße massiv gegen das Prinzip des Schuldstrafrechts, denn Inhaftierte würden für Taten eingesperrt, die sie noch gar nicht begangen hätten, so Wilken. Alle wissenschaftlichen Untersuchungen wiesen nach, dass das Rückfallrisiko massiv überschätzt werde.

„Wir fordern deshalb die Abkehr von der restriktiven Prognose-Praxis, die das Einsperren einer Vielzahl ungefährlicher Menschen in Kauf nimmt, um die Illusion einer totalen Sicherheit zu nähren.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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