Entgegen dem Bundestrend sind in Hessen im Jahr 2018 deutlich mehr Fälle von Kindesmisshandlungen festgestellt worden. Dazu erklärt Christiane Böhm, familien- und kinderpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Mehr als 300 festgestellte Fälle von Kindesmisshandlungen in Hessen belegen, dass die Verankerung der Kinderrechte in unserer Landesverfassung entschiedenes politisches Handeln nicht ersetzt. DIE LINKE dankt allen aufmerksamen Personen, die mit dazu beigetragen haben, dass die Fälle publik geworden sind und so die betroffenen Kinder und Jugendlichen vor weiteren Übergriffen geschützt werden konnten. Es braucht weitere Aufklärung und Unterstützung, damit jede Form von Gewalt, insbesondere im sozialen Nahbereich, gesellschaftlich geächtet und unterbunden wird.“

Bezüglich der Unterstützung von Fachkräften und Anlaufstellen für betroffene Kinder und Jugendliche bleibe dabei in Hessen viel zu tun, so Böhm.

„Es ist und bleibt eine Schande, dass beispielsweise die Ombudsstelle für Kinder- und Jugendrechte in Hessen noch immer keine Ausfinanzierung durch das Land erhält, sondern auf den Fördertopf der Aktion Mensch angewiesen ist. Hier könnte ohne Probleme im Nachtragshaushalt gegengesteuert werden. Auch die hessischen Frauenhäuser fordern seit Jahren mehr Plätze, um gerade auch Müttern mit Kindern eine vernünftige Versorgung bieten zu können. Gewalt in Familien muss entschieden bekämpft, das Thema darf nicht totgeschwiegen oder klein gehalten werden.“