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Das System der Psychiatrie braucht grundlegende Reformen

 

Zur Aktuellen Stunde der SPD-Fraktion bezüglich der Situation in der Akutpsychiatrie im Klinikum Frankfurt-Höchst erklärt Christiane Böhm, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die teils verstörenden Bilder des Wallraff-Reports zu Frankfurt-Höchst haben für viel Unruhe gesorgt. Eine zügige Aufklärung und Verbesserung der Situation ist dringend erforderlich. Bisher gibt es aber noch keine Ergebnisse. Entscheidend ist jedoch, dass die Probleme im Klinikum Höchst nicht als Einzelfall bagatellisiert werden. Das System der psychiatrischen Versorgung ist flächendeckend unzureichend. Es fehlt an Krisendiensten und frühzeitiger ambulanter Hilfe. Wir brauchen mehr Psychotherapeutinnen und Psychotherapeutensitze in Hessen, damit mehr Menschen die Möglichkeit haben, nicht nur einen Termin, sondern eine tatsächliche Behandlung zu bekommen.“

Böhm verweist dabei auf die Schlüsselkategorien Zeit, Würde und Respekt, die ein ebenso unerlässlicher Bestandteil gelingender Versorgung wie die eigentliche therapeutische Betreuung sind.

„Eine gute psychiatrische Versorgung geht nicht ohne ausreichend Personal, das zu guten Bedingungen arbeitet. Dann kommt es nicht zu Szenen der Überforderung, wie sie der Wallraff-Beitrag zeigt. Nur mit einem verbesserten Personalschlüssel kann eine Konzentration auf die Bedürfnisse der psychisch kranken Menschen gelingen. Hessen braucht eine Reform der Psychiatrie, die endlich vom Menschen her gestaltet sein muss.“


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