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Dringender Handlungsbedarf für die Landesregierung: flächendeckende Notfallversorgung in Portalpraxen erforderlich

 

Christiane Böhm, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag, begrüßt die anvisierte Ausweitung der Portalpraxen, die sowohl das Personal in Notfallambulanzen entlasten als auch mehr Transparenz für Patientinnen und Patienten schaffen soll:

„Die stärkere Verzahnung von Notfallambulanzen, Bereitschaftsärzten, Apotheken und Rettungsdiensten ist im Sinne der Versorgungssicherheit und des Patientenwohls schon lange geboten. Heute rächt sich, dass die Bereitschaftsdienste an vielen Stellen eingespart wurden. Dies verunsichert Patientinnen und Patienten enorm, so dass sie nicht wissen, an wen sie sich im Krankheitsfall wenden sollen.“

Böhm verweist auf die Untersuchung zur Situation in hessischen Notaufnahmen der Hochschule Fulda, die teils erschreckende Zahlen dokumentiert. So belege die Studie, dass jede und jeder vierte Beschäftigte mindestens einmal pro Woche körperliche Gewalt, jede und jeder fünfte sexualisierte Gewalt erlebe. Neben dem Einfluss von Drogen werde dabei fast gleichrangig auf die zu langen Wartezeiten als Ursache verwiesen, so Böhm.

„Die Behandlung der Gesundheit als Ware wird seit Jahren auf dem Rücken der Beschäftigten und der Patientinnen und Patienten ausgetragen. Die entsetzlichen Konsequenzen deckt die Fuldaer Untersuchung auf. Mein Respekt gilt den Beschäftigten, die trotz solcher Zustände den Kopf hinhalten. Es wird Zeit, dass diese Ergebnisse auch durch die Landesregierung ernstgenommen und strukturelle Veränderungen im Gesundheitssystem angegangen werden.“


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