Anlässlich der Forderung der Landesschülervertretung (LSV), die Hausaufgaben abzuschaffen, erklärt Barbara Cárdenas, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Hausaufgaben sind längst umstritten, denn sie zementieren die Ungleichheit zwischen Schülerinnen und Schülern aus bildungsnahen und bildungsfernen Familien. Dies gilt auch für den boomenden Nachhilfesektor, denn Nachhilfe kriegen auch nur diejenigen, deren Eltern tief in Tasche greifen.“

Doch das Problem lasse sich lösen, so Cárdenas. Mit dem Ausbau echter Ganztagsschulen sei das Thema Hausaufgaben sowieso überwunden, denn sie seien dort konzeptionell nicht vorgesehen und nicht erforderlich.  

„Die Schule muss als Lebensraum gesehen werden. Kantinen, Lernarbeitsräume und Freizeiträume sollten ausgebaut und schülergerecht gestaltet werden. Schülerinnen und Schüler sollten gerne in die Schule gehen und sich an diesem wichtigen Ort auch entspannen können und Lernen anders begreifen. Hessen hinkt nach wie vor hinterher, wenn es um echte Ganztagsschulen mit rhythmisiertem Unterricht geht, deren pädagogisches Konzept die individuelle Förderung eines jeden Kindes vorsieht. Allein dies schließt das traditionelle Konzept ‚Gleiche Hausaufgaben für alle‘ aus.“

DIE LINKE unterstütze ohne Wenn und Aber die Forderung der LSV, denn die Meldungen von Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzten und Psychologinnen und Psychologen, dass immer mehr – vor allem immer jüngere – Kinder dem Schulstress kaum noch standhielten, seien alarmierend. Die Abschaffung der Hausaufgaben sei hier ein wichtiger erster Schritt.