Anlässlich der Pressekonferenz des Bündnisses ‚Gute Bildung für alle‘ erklärt Barbara Cárdenas, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Immer mehr Schulen fühlen sich von der Landesregierung allein gelassen. Die Zahl der bereits eingerichteten Intensivklassen reicht bei Weitem nicht aus, um ein angemessenes Bildungsangebot für junge Geflüchtete sicherzustellen.

Die jüngste Erweiterung der Intensivklassen geht auf Kosten bestehender Fördermaßnahmen für Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen, obwohl auch in diesem Bereich weiterhin Förderbedarf besteht. Die Landesregierung muss deutlich mehr Personal bereitstellen, damit die Anzahl der Intensivklassen für Flüchtlingskinder ausgeweitet werden kann.“

Bei der Sprachförderung müsse der Inklusionsgedanke beachtet werden, damit keine Stigmatisierungen entstehen, so Cárdenas. Zudem müssten die Schulen mit ausreichenden Ressourcen ausgestattet werden, damit sie etwa eine integrative Beschulung in gemeinsamen Klassen mit ergänzenden Sprachkursen anbieten könnten.  Das von der Landesregierung angekündigte Programm ‚Integration und Ausbildung‘ (InteA) sei eine Mogelpackung. Denn von der Landesregierung angekündigte neue Lehrerstellen würden von Grundschulen und Oberstufen abgezogen werden. Es sei auch nicht nachvollziehbar, warum das Angebot für 16- und 17-jährige Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteiger auf berufliche Schulen beschränkt bleibe.

Cárdenas: „Wir wollen, dass 16- bis 21-jährige zugewanderte junge Menschen auch über die Schulpflicht hinaus ein Recht auf Schulbesuch haben, auch an allgemeinbildenden Schulen. Wenn sie in ihrem Herkunftsland weniger als acht Jahre auf der Schule waren, muss sich dieser Anspruch auf das 25. Lebensjahr verlängern.“