Zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni erklärt Barbara Cardenas, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 „Mehr als 20.000 Geflüchtete, die seit dem Jahr 2000 im Mittelmeer ertrunken sind, müssen uns Verpflichtung sein: Wir brauchen sichere, legale Einreisewege nach Europa und wir brauchen eine menschenwürdige Aufnahme und Betreuung derer, die es bis zu uns geschafft haben.

Notwendig ist ein grundsätzliches Umdenken in der Flüchtlingspolitik. Es muss Schluss damit sein, dass auf Abschreckung gesetzt wird oder Nützlichkeitserwägungen im Vordergrund stehen. Motto: Gut ausgebildete, junge Menschen dürfen kommen, Kranke und Alte schicken wir zurück!“

Asylpolitik müsse vom ersten Tag an auch Integrationspolitik sein. In vielen Kommunen sei das bereits eine Selbstverständlichkeit. Den vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sei es zu verdanken, dass mancherorts sofort Sprachkurse und Betreuung angeboten werden könnten, so Cárdenas. Aber auch die Landesregierung müsse sich endlich bewegen: Wichtig sei neben einer menschenwürdigen Unterbringung in Wohnungen zum Beispiel ein diskriminierungsfreier Zugang zum Gesundheitswesen, der auch kompetente Traumatherapie umfasse. Hier müsse es schnellstens zu Regelungen kommen.

„Statt jetzt das Gedenken an die Heimatvertriebenen des letzten Weltkriegs in den Mittelpunkt zu rücken, wie es aktuell die Landesregierung tut, ist es vielmehr wichtig, an die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu erinnern. Fakt ist: Deutschland ist weltweit drittgrößter Waffenexporteuer und  damit mitverantwortlich für das Leid, welches durch die Kriege und Bürgerkriege auf der ganzen Welt entsteht.“