140x190 barbara cardenasBarbara Cárdenas

hat zum 31.10 2016 Ihr Mandat im Hessischen Landtag aus persönlichen Gründen niedergelegt.

Die Fraktion dankt Ihr für Ihren mehr als achtjährigen parlamentarischen Einsatz.



  


Pressemitteilungen

Massenunterbringung in Zelten stoppen

DIE LINKE fordert menschenwürdige Unterkünfte für Asylsuchende

Anlässlich der Berichte über eine Schlägerei in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Gießen, die sich in der Nacht von Montag auf Dienstag ereignet haben soll, sowie zu den Plänen, weitere Flüchtlinge in Zelten unterzubringen, erklärt Barbara Cárdenas, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Infrastruktur in der Erstaufnahmeeinrichtung ist nicht darauf ausgelegt, so viele Menschen aufzunehmen. Die Enge in den Unterkünften provoziert immer wieder Streit. Leider ist die Landesregierung nicht in der Lage, hier wirksam nachzusteuern. Wenn es jetzt immer häufiger zu Konflikten kommt, trägt sie eine erhebliche Mitverantwortung dafür. Das Land muss endlich anfangen, neue Unterkünfte zu bauen. Statt Massenunterbringung in Lagern brauchen wir kleine, dezentrale Wohneinheiten.

Wenn das Land nun Zelte aufstellen lässt, in denen selbst Minderjährige über Monate hinweg leben müssen, führt das zu menschenunwürdigen Verhältnisse. Es ist zudem beschämend für ein Land wie Hessen.“

Die Errichtung von Zelten folge dem immer gleichen Schema: Wie jetzt auch in Marburg würden sie als Provisorium angekündigt, um Spitzenzeiten zu überbrücken. Doch dann würden diese zum Dauerzustand – das zeige die Erfahrung aus Gießen.

Cárdenas:  „Mit dieser Form der Unterbringung geht der Verlust der Privatsphäre einher. Gerade für Frauen und Kinder ist diese Situation extrem belastend. Hinzu kommt, dass in Gießen Sozialräume und Begegnungsstätten fehlen und eine angemessene Betreuung der Geflüchteten nicht stattfindet.

Es ist zudem kein Ausdruck politischer Glaubwürdigkeit, wenn die Landesregierung bei vielen Gelegenheiten ein Loblied auf das Ehrenamt anstimmt. Wenn aber ehrenamtliche Angebote aus der Bevölkerung auf diesem Gebiet kommen, werden diese eher als Störung begriffen und nicht selten zurückgewiesen.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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