Zu dem aktuellen Entwurf der Hessischen Jagdverordnung, dessen Anhörungszeitraum zu einem Großteil in der Sommerpause liegt, erklärt Barbara Cárdenas, tierschutzpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Überarbeitung der Liste der jagdbaren Arten wurde nun endlich auf den Weg gebracht – das ist grundsätzlich gut und richtig. Leider greifen die Änderungen in der Jagdverordnung aber insgesamt viel zu kurz. Von einer grünen Ministerin sollte mehr zu erwarten sein.“

Bei der Verordnung müsse deshalb dringend nachgebessert werden, so Cárdenas. Der Beschluss des Tierschutzbeirats zum Verbot der Fallenjagd sei beispielweise in der Jagdverordnung nicht umgesetzt worden.

„Auch die Forderung des Hessischen Tierschutzbeirats, eine Schonzeit für Waschbären einzuführen, wurde nicht umgesetzt, obwohl wir wissen, dass hoher Jagddruck die Waschbären-Populationen zum Anwachsen bringt. Was wir brauchen ist – auch angesichts der Tatsache, dass dem Tierschutz Verfassungsrang zukommt – eine ausführliche Auseinandersetzung mit dem Thema Jagd an sich und mit der Frage, inwieweit eine ganzjährige Bejagung der einzelnen Tierarten mit dem Tierwohl vereinbar ist. Genau das scheint aber unerwünscht zu sein. Nur so lässt sich diese kurze Anhörungszeit in der Sommerpause erklären.“