140x190 barbara cardenasBarbara Cárdenas

hat zum 31.10 2016 Ihr Mandat im Hessischen Landtag aus persönlichen Gründen niedergelegt.

Die Fraktion dankt Ihr für Ihren mehr als achtjährigen parlamentarischen Einsatz.



  


Pressemitteilungen

Schuljahr 2015/16: Der Fehlstart ist vorprogrammiert

Anlässlich der heutigen Pressekonferenz des Kultusministers Alexander Lorz (CDU) zum neuen Schuljahr erklärt Barbara Cárdenas, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE im Hessischen Landtag:

„Es ist erschreckend, wie planlos der Kultusminister sich angesichts der stetig steigenden Flüchtlingszahlen zeigte. Kürzungen, wie beispielsweise die Stellenstreichungen in den Grundschulen, werden mit der ‚demografischen Rendite‘ schöngeredet. Dass allerdings die Grundschulen einen Zuwachs an Erstklässlerinnen und Erstklässlern gegenüber den vergangenen Schuljahren aufweisen und dass selbst die vorsichtigsten Prognosen der zukünftigen Flüchtlingszahlen die sogenannte Rendite komplett wettmachen würden, bleibt in diesem Zusammenhang unerwähnt. Vielmehr wies der Minister mehrfach darauf hin, dass er nicht sagen könne, wie den Flüchtlingskindern eine gute Beschulung und ein guter Spracherwerb ermöglicht werden soll.“

Es seien keine guten Zeiten für den Kultusminister, so Cárdenas. Nach seinem gescheiterten Bildungsgipfel müsse er nun öffentlich eingestehen, dass die hessischen Schulen nicht gerüstet seien, die Herausforderungen, wie sie die drastisch steigenden Flüchtlingszahlen mit sich brächten, zu stemmen. Der Kultusminister wäre gut beraten, zu diesem Thema tatsächlich kurzfristig eine Art ‚Gipfel‘ unter Beteiligung der Flüchtlingsorganisationen einzuberufen. Zum Thema Spracherwerb und schulische Integration habe es seit den 1980er Jahren viele gute pädagogische Innovationen und auch bereits eine gute geübte Praxis an den Schulen gegeben, die aber samt Stellen ‚abgewickelt‘ worden sei, weil sie angeblich nicht mehr erforderlich gewesen sei. Es müsse versucht werden, die noch vorhandenen Reste dieser Praxis an den Schulen wieder zusammen zu führen und neu aufzubauen. DIE LINKE würde entsprechende Anstrengungen unterstützen.

„Vom Ganztagsschulausbau ist mittlerweile auch keine Rede mehr. Dabei würde dies eine gute Beschulung auch der Flüchtlingskinder einen Riesenschritt nach vorne bringen. Lediglich die Mogelpackung ‚Pakt für den Nachmittag‘ wird weiterhin schöngeredet. Dass in sechs Modellregionen lediglich 57 Grundschulen an dem Modellversuch teilnehmen, ist ein Offenbarungseid. Für den weit überwiegenden Teil der Eltern, die keinen Platz an einer Ganztagsschule für ihr Kind erhalten haben, wird dieses Schuljahr mit einem Fehlstart und der Sorge beginnen, wie sie die Betreuung für ihr Kind nach 11:30 Uhr organisiert bekommen. Es bleibt dabei: Note 5 für die Schulpolitik der schwarz-grünen Landesregierung.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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