Bestehende Sprachförderangebote sind unzureichend
Zur Debatte um eine gute Sprachförderung von Flüchtlingskindern erklärt Barbara Cárdenas, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Unter Schwarzgrün haben sich die Bedingungen an den hessischen Schulen für zugewanderte Schülerinnen und Schüler verschlechtert. Die Zahl der bereits eingerichteten Intensivklassen für junge Geflüchtete ist völlig unzureichend. Die jüngste Erweiterung der Intensivklassen ist beim näheren Hinschauen eine Mogelpackung. So wurden die Unterrichtsstunden der Intensivklassen in der Sekundarstufe I von 28 auf 25 gekürzt. In einzelnen Schulämtern wurden Schulen angewiesen, die festgesetzte Höchstgrenze von 16 auf 18 Schüler pro Intensivklasse zu erhöhen.“

Die Landesregierung müsse deutlich mehr Personal und Ressourcen bereitstellen, damit die Anzahl der Intensivklassen für Flüchtlingskinder ausgeweitet werden könne, so Cárdenas. Immer mehr Schulen fühlten sich allein gelassen. Das Landesprogramm „Integration und Abschluss (InteA)‘ sei vom Ansatz her gut, orientiere sich aber nicht am tatsächlichen Bedarf junger Flüchtlinge. 

Cárdenas: „Die Altersgrenze muss von 18 auf 21 Jahre angehoben werden. Mit dem Vorgänger-Programm ‚Eingliederung in die Berufs- und Arbeitswelt (Eibe)‘ war das möglich. Wenn Kinder in ihrem Herkunftsland weniger als acht Jahre auf der Schule waren, muss sich dieser Anspruch auf das 25. Lebensjahr verlängern.

DIE LINKE setzt sich für ein Recht auf Schulbildung bis zum 21. Lebensjahr unabhängig vom aufenthaltsrechtlichen Status ein. Auch in den Erstaufnahmeeinrichtungen müssen junge Geflüchtete beschult werden. Die Pflicht des Landes zur Beschulung hört nicht vor den Toren der Flüchtlingsunterkünfte auf. Es ist nicht hinnehmbar, dass in der Erstaufnahmeeinrichtung Gießen Kinder im schulpflichtigen Alter über Monate hinweg nicht beschult werden.“