HR-online berichtet, dass in Kassel - wie zuvor schon anderorts - keine aktuelle sechste und siebte Klasse über eine Rückkehr von G8 zu G9 entscheiden dürfe. Die Albert-Schweitzer-Schule und das Goethegymnasium hätten die fälligen Abstimmungen über G 8 oder G 9 aus Angst um den Schulfrieden ganz abgesagt. Dazu erklärt Barbara Cárdenas, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Immer mehr Eltern merken, dass die von Schwarzgrün versprochene Wahlfreiheit, welche Schulform ihre Kinder durchlaufen darf, vielerorts nicht umsetzbar ist. Das Beispiel Kassel macht deutlich, dass die neue Landesregierung mit ihrer Augenwischerei gescheitert ist.“

Formell gebe es zwar die Möglichkeit für bestehende Klassen zu G9 zurückzukehren, doch in der Praxis seien die Hürden vielfach so hoch, dass dies kaum umsetzbar sei. Zudem hätten in erster Linie nicht die Eltern das Sagen, sondern die Schulen. Dass sich Eltern nun hinters Licht geführt fühlten, dürfe da nicht verwundern.

Cárdenas: „Der von Schwarzgrün eingeschlagene Weg sorgt nicht für Schulfrieden, sondern schiebt die Verantwortung an die Schulen ab. Die einzige Möglichkeit, endlich für Ruhe und Verlässlichkeit an den Schulen zu sorgen, wäre G8 ganz abzuschaffen. Mehr Zeit für gute Bildung statt Aussortieren und Stress ist der richtige Weg.“