Weltweit treffen Umweltzerstörung, Folgen des Klimawandels und Verknappung natürlicher Ressourcen sozial schlechter gestellte Menschen zuerst und besonders hart. Das gilt auch für Hessen. DIE LINKE setzt sich für eine lebenswerte Umwelt ein. Dafür müssen unsere natürlichen Lebensgrundlagen geschützt und die Ressourcen auf ökologisch verträgliche, nachhaltige und gerechte Weise genutzt werden. Für einen wirklich guten Umwelt- und Naturschutz brauchen wir einen sozial-ökologischen Gesellschaftsumbau mit einer nachhaltigen Produktion von Gütern und Energie, eine sparsame Verwendung von Rohstoffen, eine deutlich umweltverträglichere Landwirtschaft sowie die Vermeidung von motorisiertem Individualverkehr und einen stärkeren öffentlichen Personennahverkehr.
Als nachhaltige Rohstoff- und Energiequelle, für den Schutz von Wasser, Luft und Boden sowie als Lebensraum haben die Wälder eine herausragende Bedeutung. Jedoch ist ihr Zustand besorgniserregend: Schadstoffbelastungen, Grundwasserabsenkung wie im Hessischen Ried und Klimawandel setzen den Wäldern erheblich zu. Eine starke betriebswirtschaftliche Orientierung des Waldbaus, die ökologische Leistungen der Wälder und ihre Erholungsfunktion für uns Menschen ignoriert, gefährdet unsere Lebensgrundlagen. Auch bei steigenden Nutzungsansprüchen – Holz als neue Rohstoffquelle– muss die Waldwirtschaft nachhaltig bleiben. In der Forstverwaltung in Hessen werden immer noch Stellen abgebaut und Arbeiten an private Unternehmen vergeben. Die dem Landesbetrieb Hessen Forst übertragenen gesetzlichen Aufgaben im Bereich des Umweltlernens, sowie Dienstleistungen zur Aufrechterhaltung der Schutz- und Erholungsfunktionen des Waldes, können nicht mehr adäquat wahrgenommen werden. Großen Investoren dürfen keine kurzfristigen Geschäfte auf Kosten einer nachhaltigen Forstwirtschaft ermöglicht werden.
Bis 2015 hätten nach der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union die Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreicht haben sollen. Dieses Ziel wurde in Hessen krachend verfehlt. Noch immer werden Flüsse und auch Grundwasser als Müllhalde für die Kaliindustrie verwendet und zu viele Nährstoffe aus den Klärwerken in die Flüsse eingetragen. Für Trinkwasserversorgung in Zeiten des Klimawandels müssen die Ressourcen geschützt werden. Deshalb soll das Prinzip der umweltschonenden Grundwassergewinnung im hessischen Wassergesetz verankert werden. Es bedarf einer besseren personellen Ausstattung der Aufsichtsbehörden, die eine zukunftsfähige Wasserwirtschaft in Hessen kontrollieren.
Bodenschutz ist Klimaschutz. Nach den Weltmeeren und den fossilen Energieträgern sind unversiegelte Böden der drittgrößte Speicher für gefährliche Treibhausgase. Auch in Hessen muss der Flächenverbrauch reduziert, Hochwasser-Rückhalteflächen ausgeweitet und mehr unzerschnittene verkehrsarme Landschaftsräume geschaffen werden. Das gilt im Besonderen für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und die Nationalparkflächen.
Das Biosphärenreservat Rhön muss im Sinne der UNESCO Agenda 21 als internationale Modellregion für eine nachhaltige und friedliche Entwicklung aufgebaut werden. Eine militärische Nutzung von Naturschutzgebieten und Biosphärenreservaten ist damit unvereinbar. Die besonders schützenswerte Kernzone des Biosphärenreservates darf kein Flickenteppich sein und muss dauerhaft gesichert werden.
Seit Jahrzehnten erleben wir eine Katastrophe. Die Artenvielfalt geht auch in Hessen immer weiter zurück. Erst sterben die Insekten, dann die Vögel. Die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie werden deutlich verfehlt. Um diesen Prozess umzukehren, muss die immer weitere Zerstörung von Lebensräumen gestoppt werden. Dazu brauchen wir einen sozial-ökologischen Umbau der Landwirtschaft, der Energiewirtschaft, der Verkehrsinfrastruktur sowie der industriellen Produktion.
Landwirtschaft gehört zu den Schlüsselbereichen des sozial-ökologischen Umbaus. DIE LINKE setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung ländlicher Räume ein, welche regionale Wertschöpfung befördert, existenzsichernde Arbeitsplätze schafft, Klima und Ressourcen schützt und im Sinne einer gerechteren Welthandelsordnung wirkt.
DIE LINKE will einen Richtungswechsel in der Agrarpolitik. Eine unsere Lebensgrundlagen zerstörende Landwirtschaft darf nicht weiter mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Lebensmittel müssen sozialer und umweltschonender produziert und faire Erzeugerpreise garantiert werden. Dazu müssen die in den ländlichen Räumen für alle erbrachten ökologischen Leistungen, wie Grundwasserschutz, Schutz der biologischen Vielfalt und Klimaschutz von der Gemeinschaft honoriert werden.
Ob krebserregend oder nicht - Glyphosat hat in Muttermilch, Nahrungsmitteln, Trinkwasser oder im Boden nichts verloren. Der Einsatz von Totalherbiziden wie Glyphosat hat einen großen Anteil an der ökologischen Katastrophe des Insektensterbens. Mit jeder Pflanzenart, die auf dem Acker verschwindet, entziehen wir zehn Insektenarten die Nahrungsgrundlage.
Rund ein Viertel der klimaschädlichen Treibhausgase in Deutschland stammen aus Landwirtschaft und Ernährung. Die industrielle Fleischproduktion ist ein echter Klimakiller. Nur wenn weniger tierische Produkte hergestellt werden, können die Klimaziele erreicht werden. Rechnet man den konventionell erzeugten Lebensmitteln die Kosten für die Beseitigung der bei ihrer Herstellung entstehenden Umweltschäden zu (z.B. Klimakosten, Grundwasserschäden, Bodendegradation, Hochwasserschutz u.a.), sind ökologisch erzeugte Lebensmittel in der Gesamtbetrachtung heute schon billiger als konventionelle.
Tiere sind in unserer Gesellschaft als „Produktionsfaktor“ der Ausbeutung und Quälerei durch Wirtschaft und Wissenschaft hilflos ausgesetzt. Tierschutz darf nicht wirtschaftlichen Interessen
untergeordnet werden. Im Gegenteil: Tiere sind generell als fühlende Wesen statt als Sachen zu behandeln. Ihnen stehen Rechte auf Unversehrtheit und angemessenen Umgang zu.
Dies gilt auch für die mehr als 30 Millionen Haustiere in Deutschland, die teilweise unter qualvollen Umständen leben, weil kein Gesetz sie schützt. Deshalb unterstützt DIE LINKE die Tierschutzorganisationen in ihrer Forderung nach einem „Heimtierschutzgesetz“ sowie nach einem Verbandsklagerecht. Industrielle Tiermäster oder Tierexperimentatoren können durch alle Instanzen gegen Tierschutzauflagen der Behörden klagen. Aber niemand kann klagen, wenn die Behörden Tierschutzvorschriften nicht in vollem Umfang durchsetzen. Und gerade dieses Vollzugsdefizit ist ein dringendes Problem in Hessen. Dazu trägt bei, dass die Kontrolle des Tierschutzgesetzes auch aus anderen Gründen nicht sichergestellt ist: Es bedarf dringend einer Aufstockung des Personals und Rückendeckung seitens der Behörden
Die Fraktion DIE LINKE. Im Hessischen Landtag
unterstützt die Petition des VdK und ruft zur Unterzeichnung auf!
zur Petition
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