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Woolrec: Hessens Umweltministerium und das Regierungspräsidium Gießen haben bei der notwendigen Kontrolle versagt
Nach hr-Recherchen sind Millionen Ziegelsteine zwischen 2003 und 2012 mit dem krebserzeugenden Material Woolit in Wohnhäusern verbaut worden. Das vom Recycling-Unternehmen Woolrec in Tiefenbach bei Braunfels (Lahn-Dill) hergestellte Woolit enthält nicht nur krebserzeugende Mikrofasern, sondern auch hochgradig mit Schwermetallen belastetes Filterstäbe.. Dazu erklärt Willi van Ooyen, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Der Skandal im Skandal ist das Versagen des hessischen Umweltministeriums und des Regierungspräsidiums Gießen: Trotz der mehrfachen Ankündigung von Umweltministerin Priska Hinz (Grüne)‚der Sache auf den Grund' zu gehen, ist offensichtlich nicht aufgefallen, dass unerlaubter Weise auch schwermetallhaltige Filterstäube verarbeitet worden sind. Das hätte aber bei der vom Regierungspräsidium durchgeführten Kontrollen und Mengenbilanzen der Firma Woolrec auffallen müssen."
Bereits 2012 habe es Hinweise auf eine Schwermetallbelastung des Firmengeländes gegeben. 2013 seien erhöhte Nickelwerte festgestellt worden, die Ursachen seien jedoch nicht erkannt worden.
Van Ooyen: „Das behördliche Vorgehen in den letzen vier Jahren war von vielen Pannen durchzogen. Nach der nun erfolgten wiederholten Aufdeckung neuer Gefahrenpotentiale, die von der Firma und ihrem Produkt ausgehen, muss von Behördenversagen gesprochen werden. Das fällt nicht zuletzt auch auf das Regierungspräsidium Gießen und das Umweltministerium zurück und muss Konsequenzen haben."