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Multiresistente Keime in hessischen Gewässern: Weiteres Abwarten wäre unverantwortlich

 

Zu der HR-Recherche über multiresistente Keime in hessischen Gewässern erklärt Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucherschutzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Der Bund, das Land Hessen und die Kommunen müssen endlich aufwachen und handeln. Insbesondere die Pharma- und Fleischindustrie müssen den Antibiotikaeinsatz deutlich senken und die Nutzung von so genannten Reserveantibiotika in der Veterinärmedizin muss gesetzlich verboten werden, um Menschenleben retten zu können.

Vier Maßnahmen würden das Risiko, sich mit diesen oftmals tödlichen Keimen zu infizieren drastisch senken. Weil erstens  immer noch viel zu viele Antibiotika in der Tierhaltung eingesetzt werden, muss deren Vergabe aber auch die Entsorgung der Fäkalien in Tiermastanlagen intensivier kontrolliert werden. Dafür ist das Land zuständig. Zweitens muss der Einsatz von Reserveantibiotika in der Tiermast untersagt werden. Da muss der Bund tätig werden. Drittens muss bei der Aufnahme ins Krankenhaus als Teil einer besseren Hygiene der Test auf eine mögliche Infektion mit multiresistenten Keimen zum Standard werden und von der Krankenkasse bezahlt werden. Bund und Land sind hier in der Pflicht, dem holländischen Vorbild zu folgen. Außerdem ist die die Nachrüstung der Kläranlagen mit einer vierten Reinigungsstufe und einer Anlage zur Ozonbehandlung notwendig. Dies ist Aufgabe des Landes und der Kommunen.“

Diese Forderungen seien im Übrigen nicht neu, so Felstehausen, denn seit Jahren sei das Gefahrenpotenzial bekannt. Die Verantwortlichen in der Landwirtschaft sowie in der Medizin wüssten, dass diese Keime für das Leben vieler Hundertausend Menschen eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen.

„Wenn Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) auf Freiwilligkeit setzt, zeigt das einmal mehr, dass sie nicht bereit ist, unbequeme Entscheidungen zu treffen.“


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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