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Systemwandel statt Klimawandel: Auch Hessens Landesregierung scheint sich ihrer Verantwortung nicht bewusst zu sein

 

Zur heutigen Veröffentlichung des Berichtes des Weltklimarates (IPCC) über Klimawandel und Landsysteme erklärt Torsten Felstehausen, umwelt- und verbraucherschutzpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

 

„In Sachen effektiver Klimaschutz ist die Zeit des Handelns extrem knapp geworden. Das gilt auch für Hessen. Der Wandel ganzer Systeme muss mutig angegangen werden und wir müssen aufhören, die Reichtumsproduktion einer Minderheit zu fördern.

 

Die Landwirtschaft insgesamt muss ökologischer werden, nicht nur 25 Prozent bis 2025. Der Tierbestand muss an die Fläche gekoppelt werden und die Subvention der Massenproduktion von Fleisch zum Export durch die EU muss aufhören. Die nachhaltige Landnutzung ist einer der größten Herausforderungen - nicht nur im Amazonasbecken, sondern auch bei uns. Wälder müssen an den bereits eingetretenen Klimawandel angepasst und gute Ackerböden dürfen nicht mehr versiegelt werden. Davon spricht die Landesregierung, befördert aber das Gegenteil und verdient daran wie das Beispiel Neu-Eichenberg zeigt.“

 

Zwar seien alle gefordert, ihre Lebensweise zu ändern, doch die Hauptverantwortung liege bei der Politik, so Felstehausen. Das bedeute ganz konkret: Die Landesregierung müsse die Versiegelung guter Ackerböden stoppen. Sie müsse eine nachhaltige, regionalere und fleischärmere Ernährung in öffentlichen Kantinen, Verwaltung, Schulen und Krankenhäusern zur Bedingung machen.

 

Auch die Gewinnanforderungen aus hessischen Wäldern müsse zurückgeschraubt und die Wälder an den Klimawandel und nicht an den Holzmarkt angepasst werden. Die Politik sei zudem gefordert,  Systemwenden im Verkehr, bei der Energie und im Wohnungsbau einzuleiten.

Felstehausen: „Von der notwendigen Verkehrs- und Energiewende und den anderen, dringend gebotenen Maßnahmen, ist auch im sechsten Jahr einer schwarzgrünen Landesregierung  erschreckend wenig zu sehen.

Wir müssen die Klimakrise endlich als eine weltweite und existenzielle wahrnehmen und politisch so handeln, dass die ökologischen Leistungen, die wir aus Wäldern, Böden, Gewässern und Atmosphäre tagtäglich in Anspruch nehmen, auch noch für die Generationen nach uns zur Verfügung stehen. Auch für sie muss ein gutes Leben möglich sein.“

 


Pressestelle DIE LINKE. Fraktion im Hessischen Landtag
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