Marjana Schott
schied zum Ende der 19.Legislaturperiode aud dem Landtag aus.
Die Fraktion dankt Ihr für Ihren langjährigen parlamentarischen Einsatz.
Pressemitteilungen
HR-Bericht: Erschreckende Zustände in Frankfurter Pflegeheim - Sozialministerium muss handeln
Der Hessische Rundfunk berichtete gestern in seiner Sendung defacto von schweren Missständen in einem Frankfurter Pflegeheim. Dazu erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:
„Die Vorkommnisse in einem Frankfurter Pflegeheim, von denen defacto berichtete, sind erschütternd: Pflegeheim-Bewohner liegen sich wund, weil sie nicht fachgerecht gelagert werden; sie dehydrieren, weil niemand Zeit hat, ihnen Getränke anzureichen und die Bettwäsche in vollgemachten Betten wird nicht ausgetauscht.“
Curata, der Betreiber des Pflegeheims, sei aber vor allem ein Symptom für eine Politik der Entmenschlichung, so Schott. Seit Jahren sei bekannt, dass tausende Menschen jährlich in deutschen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen sterben, weil Gesundheitspolitik nach Gesetzen der Marktwirtschaft statt nach Menschenrechten gemacht werde.
Schott: „Überlastete Pflegekräfte, die nur noch mit Zynismus überleben oder sklavenähnliche Ausbeutungsverhältnisse in Privathaushalten - vorwiegend osteuropäischer Frauen, oft in vollständiger Illegalität - sind pflegerischer Alltag. Solange Sozialminister Stefan Grüttner, wie alle anderen Sozialminister mit Verweis auf die Krankenversicherer weg sieht, wird sich nichts ändern.
DIE LINKE fordert von Grüttner, endlich die notwendige Debatte um gute Pflege zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass die gewonnenen Erkenntnisse zum Beispiel über die Zusammenhänge von niedrigen Personalzahlen und hohen Sterblichkeitsraten in einer Gesetzgebung für eine menschliche Gesundheits- und Pflegepolitik münden.
Auch die Arbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) muss sich verändern. Vor allem müssen Kontrollen unangemeldet stattfinden. Man kann nicht erwarten, dass das Pflegekräfte, die auf ihren Arbeitsplatz angewiesen sind, zu Denunzianten werden, damit Verhältnisse wie bei Curata nicht länger vorkommen. Es kann nicht sein, dass der MDK ein solches Haus mit ‚gut‘ bewertet.“