Die personelle Betreuung von Krippen- und Kindergartenkindern in Hessen liegt laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung unter dem westdeutschen Durchschnitt. So ist eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft für 3,8 ganztags betreute Krippen- oder für 9,8 Kindergartenkinder zuständig. Dazu erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Gerade in den letzten Tagen haben führende Vertreter von CDU und Grünen die Halbzeitbilanz der schwarzgrünen Regierungspolitik in den höchsten Tönen gelobt. Schaut man sich an, wie die Situation in vielen Politikfeldern aussieht, zeigt sich, wie hohl diese Selbstbeweihräucherung ist. Der Bertelsmann-Studie zufolge liegt der Personalschlüssel für Krippen- und Kindergartenkinder in Hessen unter dem westdeutschen Mittel. Und im Kindergarten rangiert Hessen dabei sogar auf dem letzten Platz der westdeutschen Bundesländer.“

Die Kritik der LINKEN, der Gewerkschaften, vieler Eltern und Beschäftigter sowie der Träger am Kinderförderungsgesetz, die vor der Wahl auch von den Grünen geteilt worden sei, werde damit bestätigt, so Schott. Kommunen bauten kontinuierlich Personal ab, weil ihnen die finanziellen Mittel für eine bessere Kinderbetreuung fehlten.

Schott: „DIE LINKE hat im Hessischen Landtag einen Gesetzentwurf vorgelegt, die Pauschalen des Landes an die Kommunen zu erhöhen. Diese sollen nicht nur die dann wegfallenden Elternbeiträge kompensieren, sondern den Kommunen den Freiraum verschaffen, mehr Personal zu beschäftigen. Die 7600 Fachkräfte, die laut der Bertelsmann-Studie fehlen, müssen aber erst einmal vorhanden sein. Dazu muss der Beruf aufgewertet und die Arbeitsbedingungen verbessert werden.“