Zum Streik in den Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Ab Freitag soll in den Einrichtungen des Sozial- und Erziehungsdienstes unbefristet gestreikt werden, nachdem sich über 90 Prozent der Beschäftigten in der Urabstimmung von verdi dafür ausgesprochen haben. Die Aufwertung der Berufe ist dringend erforderlich, nachdem dies seit fast 25 Jahren nicht mehr geschehen ist. Seither haben sich die Anforderungen enorm erhöht. Kindertagesstätten haben sich zu Bildungseinrichtungen entwickelt, Anforderungen wie Inklusion und Kinderschutz sind dazu gekommen. Dies gilt genauso für die Arbeit der Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie die Beschäftigen in Behinderteneinrichtungen, die ebenfalls zum Streik aufgerufen sind. “

DIE LINKE. im Hessischen Landtag sei solidarisch mit den Streikenden und bitte gerade die Eltern, aber auch Kommunalpolitiker und alle anderen Bürger um Unterstützung und um Verständnis für den Streik. Leider hätten die kommunalen Arbeitgeber in fünf Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt, über das es sich zu reden lohne.

Schott: „Land und Bund haben auch die dringende Aufgabe die soziale Arbeit besser zu finanzieren. Eine gut ausgestattete Kinderbetreuung darf nicht zu Lasten der kommunalen Finanzen und der Beiträge der Eltern stattfinden.

In Hessen rechnen die Kommunen jetzt, wie viele Stellen sie sparen würden, wenn sie nur die Personalmindestbestimmungen des hessischen Kinderförderungsgesetzes (KiföG) umsetzten. Dieses würde sich sehr deutlich auf die Qualität auswirken und ist ebenfalls nicht im Interesse der Eltern. Deshalb fordere ich von der Landesregierung und Sozialminister Stefan Grüttner (CDU), den Kommunen für die Kinderbetreuung mit deutlichen finanziellen Zuwächsen den Rücken zu stärken.“

Hinweis: Antrag der LINKEN im Hessischen Landtag: „Soziale Berufe in Hessen aufwerten – Erzieherinnen verdienen mehr“