Zu dem ‚Länderreport Frühkindliche Bildungssysteme 2015‘ der Bertelsmann-Stiftung erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Die Personalsituation in den hessischen Kindertagesstätten ist kein Ruhmesblatt für die Landesregierung. Hessen liegt gleichauf mit Bayern bei den Kinderkrippen: Eine Erzieherin oder ein Erzieher muss statistisch 3,8 Kinder unter drei Jahren beaufsichtigen. Sechs Bundesländer haben bessere Quoten. Bei den Kindern über drei Jahren teilt sich Hessen mit dem Saarland Platz 10 von16 im Länderranking. Hier kommt eine Personalstelle auf 9,8 Kinder.“

Die Aufwertungskampagne der Gewerkschaften für die Erziehungsberufe ziele auch auf genau diese Arbeitsbedingungen. Nach wie vor würden viele Erzieherinnen und Erzieher in Teilzeit beschäftigt, während andererseits Personalnot herrsche. Das Einkommen reiche dann nicht zum Leben. Zusammen mit hoher gesundheitlicher Belastung der Erzieherinnen und Erzieher führe dies dazu, dass nicht wenige den Beruf wieder verließen.

Schott weiter: „Die Qualität der Kindertagesbetreuung muss im Interesse der Kinder wie der Beschäftigten erhöht werden. Durch das hessische KiföG sind die sowieso schon mittelmäßigen bis schlechten Personalquoten in Gefahr, sich weiter zu verschlechtern, da die Kommunen mit dem spitzen Rotstift rechnen müssen, wo sie Personal einsparen können. Deshalb ist eine Änderung in der Finanzierung der Kindertagesbetreuung unbedingt erforderlich. Eine wesentlich stärkere Beteiligung von Bund und Land ist zu Gunsten der Kommunen erforderlich, die aktuell ungefähr drei Viertel der Kosten der Kinderbetreuung tragen.“