Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November erklärt Marjana Schott, frauenpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Frauen sind in Deutschland – immer noch – stark von Gewalt betroffen. 35 Prozent haben seit ihrem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren. Jede fünfte Frau hat dabei körperliche Gewalt durch den eigenen Partner erlebt. Besonders erschreckend ist, dass 44 Prozent der Mädchen bereits vor ihrem 15. Lebensjahr Gewalt erfahren mussten. Wichtig ist es, Frauen und Mädchen zu stärken, so dass sie der Gewalt nicht ausgeliefert sind und zudem für gesellschaftliche Strukturen zu sorgen, in denen Gewalt keine Rolle spielt. Aber wenn Frauen und Mädchen von Gewalt betroffen sind, brauchen sie überall gut ausgestattete Anlaufstellen, die sie unterstützen. Daran fehlt es immer noch.“

Auch wenn die Landesregierung sich für ihre Unterstützung der Frauenhäuser lobe, so komme die personelle Ausstattung doch noch lange nicht den Anforderungen der Expertinnen nach. Nur mit einem guten Personalschlüssel sei es möglich, Frauen und deren Kinder zu stabilisieren und sie dabei zu unterstützen, eine neue Perspektive zu entwickeln. Dabei sei es aber auch notwendig, auf einem vielerorts angespannten Wohnungsmarkt bezahlbare Wohnungen anmieten zu können.

Schott: „Wer Gewalt gegen Frauen heute kritisiert, darf aber kein Gesetz verabschieden – wie es gerade die Große Koalition im Bund getan hat - mit dem der Familiennachzug für syrische Familien für zwei Jahre außer Kraft gesetzt wird. Wenn Frauen und Kinder nicht legal dem Krieg entfliehen können, werden sie sich auch auf den gefährlichen Weg über das Mittelmeer machen, um in Europa Schutz und Sicherheit zu finden.“