Zu der Aktionen für eine bessere Hebammen-Versorgung erklärt Marjana Schott, gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Wir unterstützen die Kampagne des deutschen Hebammen-Verbandes ‚Wir sind geboren mit der Hilfe unserer Hebammen. Wir wollen, dass das auch in Zukunft so bleibt‘. Hebammen werden weiterhin bei jeder Geburt gebraucht. Leider verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen so sehr, dass der Berufsstand gefährdet ist.

Niedrige Einkommen und steigende Haftpflichtversicherungsbeiträge führen dazu, dass viele freiberufliche Hebammen den Beruf aufgeben müssen. Bereits 2015 soll die nächste Erhöhung der Haftpflichtversicherung erfolgen. Dies passiert trotz des Vorhabens der Bundesregierung einen Regressverzicht für gesetzliche Kranken- und Pflegekassen einzuführen. Die Kosten für die Berufshaftpflichtversicherung der Hebammen haben sich in den vergangenen Jahren bereits mehr als verzehnfacht. Ursächlich sind nicht steigende Schadensfälle, sondern steigende Kosten für Behandlungen und Regresse.“

Die Landesregierung müsse sicherstellen, so Schott, dass eine wohnortnahe und hochwertige Geburtshilfe in ganz Hessen erhalten bleibe. Es dürfe nicht sein, dass sich schwangere Frauen Tage vor dem Geburtstermin in der Nähe einer Klinik einmieten müssten, um mit Einsetzen der Wehen schnell vor Ort sein zu können. Auch Frauen, die nicht in einer Klinik entbinden wollten, müssten entsprechende Möglichkeiten haben.
Schott: „Auf Bundesebene muss der Haftpflichtschutz für Hebammen über einen Fonds geregelt und angemessene Vergütungen bezahlt werden.“