Zur Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs, nach der besonders geschützter Bannwald am Langener Waldsee gerodet werden darf, damit die Baustofffirma Sehring ihren Kiesabbau erweitern kann, erklärt Marjana Schott, umwelt- und verbraucherpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Nach dem Bau der Startbahn West am Frankfurter Flughafen sollte kein Baum mehr fallen. Doch Gesetze sind nur so gut wie die, die sie ändern. Das nach dem Bau der Startbahn West erlassene Bannwaldgesetz wurde 2002 von einer schwarz-gelben Mehrheit im Landtag so aufgeweicht, dass eine weitere Flughafenerweiterung und jetzt der Kiesabbau auf insgesamt 63,7 Hektar möglich werden.

Wir können keine zusätzlichen Waldflächen für Erholung, Klima- und Artenschutz in das Rhein-Main-Gebiet importieren – Kies und Sand hingegen schon. Die Entscheidung des Darmstädter Regierungspräsidiums, weitere Flächen für den Kiesabbau freizugeben, war ein typisches Last-Minute-Geschenk, eine verantwortungslose Klientelpolitik ohne Weitsicht und Format.“

Für den größeren Teil der für den Kiesabbau vorgesehen Fläche sei es noch nicht zu spät. Die Landesregierung sei gefordert, diesen Wald zu retten.

Schott: „Anstelle Ausgleichsflächen für den Langener Wald in der Wetterau zu genehmigen, müssen auch alternative Flächen zum Kiesabbau gesucht werden, die nicht unmittelbar in einem Ballungsraum liegen. Außerdem ist eine Änderung des Waldgesetzes dringend geboten, damit Bannwald zukünftig tatsächlich geschützt bleibt.“