Das hessische Sozialministerium hofft mit dem ‚Runden Tisch Kinderbetreuung‘ das schlechte Image des Kinderförderungsgesetzes (Kifög) aufzupolieren. Dazu erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„In den Jubel der Regierungsfraktionen zur Einberufung des Runden Tisches Kinderbetreuung im Juli in Wiesbaden kann ich nicht einstimmen. Es ist zwar löblich, wenn die Vertreterinnen und Vertreter der Praxis befragt werden, wie das Gesetz dort ankommt. Es wäre aber besser gewesen, bei der Verabschiedung des Gesetzes auf die Proteste der Erzieherinnen und Erzieher, Gewerkschaften, Träger und Eltern zu hören.“

Erinnert sei an die Kritik bei der Verabschiedung des Kifög. Marcus Bocklet, damals wie heute sozialpolitischer Sprecher der Grünen, habe sich wie folgt zum Gesetz geäußert: „Es ist Ausdruck einer verbrauchten und erschöpften Landesregierung, die kein Konzept und keine Ziele in der frühkindlichen Bildung hat.“ Jetzt seien die Grünen Teil der Landesregierung und die Kritik sei verstummt.

Schott: „Die finanziellen Mittel für Kinderbetreuung reichen nicht aus. Mehr Erziehende werden für kleinere Gruppen gebraucht, Öffnungszeiten müssen sich viel stärker am tatsächlichen Bedarf der Eltern ausrichten. Ferner müssen die Arbeitsbedingungen und Entlohnung in der Kinderbetreuung verbessert und die Gebühren für die frühkindliche Bildung sollten abgeschafft werden.“