Anlässlich der heutigen Landtagsdebatte über einen Gesetzentwurf der SPD-Fraktion zu einem Jugendarrestvollzugsgesetz erklärt Marjana Schott, sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen Landtag:

„Den Jugendarrest lehnen wir als LINKE ab. Es bestehen große Zweifel daran, dass innerhalb von maximal vier Wochen erzieherisch auf Jugendliche eingewirkt werden kann. Angesichts einer Rückfallquote von bis zu 70% ist vielmehr zu befürchten, dass die in einer Anstalt geknüpften Kontakte eine kriminelle Karriere noch fördern.“

Jugendkriminalität sei allerdings ein Symptom, dessen Ursachen es zu bekämpfen gelte, so Schott. Es gebe sehr viele gesellschaftliche Probleme, die Einfluss darauf haben, ob jemand schon früh zum Gewalttäter und Kriminellen werde. Diese müssten angegangen werden.

„Soziale Nöte, Arbeitslosigkeit der Eltern, fehlende Hilfsangebote und die Perspektivlosigkeit der Jugendlichen am Rande unserer Gesellschaft können in kriminellem Verhalten münden. Es braucht mehr als Boxcamps um das Problem Jugendkriminalität zu lösen. Wir können in vier Wochen nicht etwas nachholen, was vorher versäumt worden ist.“